Papagei Rosalinda, Affe Cheetah, Löwe Clarence, Delfin Flipper und Collie-Hündin Lassie haben eines gemeinsam: Sie waren berühmte Serienhelden – und es gab immer mehrere von ihnen mit demselben Namen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Alice Springs/Stuttgart - Ganz Australien trauert um Roger, das berühmteste Känguru in Down Under. Das mehr als zwei Meter große und 90 Kilogramm schwere Tier, das durch seine Box-Künste und enorme Muckis international bekannt geworden war, wurde zwölf Jahre alt. Nach Angaben des Kangaroo Sanctuary von Alice Springs, wo Roger fast sein ganzes Lebens verbracht hatte, starb das Männchen an Altersschwäche.

 

Auf einer Instagram-Seite hatte Roger mehr als 900 000 Follower, bei Facebook waren es mehr als eine halbe Million. Das Riesen-Känguru war ein Star des digitalen Medienzeitalters. Hier erinnern wir an andere tierische Helden, die es im Film und Fernsehen zu Ruhm und Ehre gebracht hatten.

Papagei Rosalinda

Vor über 48 Jahren war der rote Ara Douglas als freche Rosalinda in dem Pippi-Langstrumpf-Film „Pippi in Taka-Tuka-Land“ zum Filmstar geworden. Doch auf seine alten Tage wollte man den Papagei an die Federn. Sein Käfig sei zu klein, Douglas müsse eingeschläfert werden, befanden 2016 die Behörden im schwedischen Malmö.

Doch dann kam die rettende Nachricht: Der Pippi-Papagei durfte in den Zoologischen Stadtgarten nach Karlsruhe umziehen. Seitdem lebt Douglas in seiner badischen Altersresidenz mit einer neuen Partnerin zusammen, nachdem seine alte Gefährtin Gojan, mit der er schon in Malmö den Käfig geteilt hatte, im Karlsruher Zoo gestorben war.

Schimpanse Cheetah

Einer der bekanntesten tierischen Filmhelden war Cheetah, ein Schimpanse, der an der Seite der Tarzan-Mimen Johnny Weissmüller und Lex Barker durch den Urwald turnte. Den Großteil seines Lebens verbrachte Cheetah in einem Tierheim für Menschenaffen im US-Bundesstaat Florida, 2011 starb er an Nierenversagen.

Angeblich soll Cheetah in Liberia geboren worden und 1932 von einem Tiertrainer per Luftfracht in die USA geschmuggelt worden sein. Mit „Tarzan, der Affenmensch“ (1932) begann seine Film-Karriere. In zwölf Urwaldstreifen stand Cheetah vor der Kamera. So will es die Legende.

In Wirklichkeit wurde die Rolle von mindestens vier Schimpansen gespielt. Peter Dollinger, der frühere Geschäftsführer des Verbandes der Zoologischen Gärten (VDZ), vermutet, dass der echte Affe Cheetah irgendwann gestorben und stattdessen ein Jungaffe ins Heim gekommen sei. „Früher war es üblich, dass man Tieren immer denselben Namen gab – wie Lassie, Fury oder Flipper.“

Delfin Flipper

Auch andere tierische Berühmtheiten wurden von mehreren Exemplaren gespielt: Für Flipper, den Delfin aus der gleichnamigen Fernsehserie (1963-1967), standen fünf weibliche Große Tümmler vor der Kamera.

Hengst Fury

Fury war ein Rappenhengst. Die 114-teilige schwarz-weiß Fernsehserie, in der er die Hauptrolle spielte, wurde von 1955 bis 1960 in den USA und ab 1958 in Deutschland wöchentlich im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt.

Schäferhund Rin Tin Tin

Rin Tin Tin war ein Deutscher Schäferhund und Filmheld. Der Original-Rüde wurde 1918 gegen Ende des Ersten Weltkriegs von einem amerikanischen Soldaten in einem zerstörten Stall in Lothringen gefunden und nach Los Angeles gebracht, wo er nach einer Karriere mit 26 Filmen starb.

Sein Nachfolger Rin Tin Tin Jr. brachte es von 1932 bis 1939 auf 13 Kinofilmen, Rin Tin Tin III trat nur in zwei Streifen – 1939 und 1947. 1954 bis 1959 folgte die US-Fernsehserie „The Adventures of Rin Tin Tin“.

Collie-Hündin Lassie

Noch berühmter ist Langhaarcollie-Hündin Lassie, die ihr Leinwanddebüt 1943 in „Lassie Come Home“ an der Seite der zehnjährigen Elizabeth Taylor hatte Es folgten die Fernsehserie „Lassie“ (1954-1973).

Die erste Hundedame Lassie spielte der Rüde Pal. Einige seiner Kinder und Enkel schlüpften ebenfalls in die Rolle der taffen Collie-Dame. Offiziell gab es aber immer nur eine Lassie.

Känguruh Skippy

„Skippy, das Buschkänguruh“ war der Held einer Abenteuerserie für Kinder, gedreht 1966 bis 1968 im australischen Busch. Das graue Känguru mit der Baseball-Kappe wurde in 128 Länder verkauft und zählt neben „Flipper“, „Daktari“ und „Fury“ zu den Klassikern bei den Tierfilmserien. Von 1969 bis 1975 sendete das Deutsche Fernsehen 48 Folgen.

Löwe Clarence

Clarence, der schielende Löwe, war der Held eines in Afrika spielenden US-Spielfilms 1965, der so erfolgreich war, das ihm von 1966 bis 1969 die „Daktari“ (89 Episoden mit Marshall Thompson als Dr. Marsh Tracy) folgte.

Hengst Black Beauty

Black Beauty war der Held einer 1972 gedrehten britischen Abenteuerserie, die aus 52 Folgen von 1972 bis 1974 ausgestrahlt wurde. Der schwarze Hengst gehört im Film dem verwitweten britischen Landarztes James Gordon, dessen Kinder Vicky und Kevin das Pferd Ende des 19. Jahrhunderts krank in einem Wald finden und gesund pflegen.

Schweinchen Babe

Für den rosafarbenen Helden im australischen Familienfilm „Ein Schweinchen namens Babe“ von 1995 wurden 48 Ferkel ausgebildet.Den Schweinen wurde vertraglich zugesichert, dass sie niemals unter dem Hackebeil eines Schlachters enden würden.