Ein 36-Jähriger aus Esslingen entdeckt in seiner Garage eine Spinne, die schon aufgrund ihrer Größe nicht in unseren Gefilden beheimatet sein kann. Wie der Mann die Spinne einfangen konnte und was die Polizei mit dem Tier machte, lesen Sie hier.

Es hört sich an wie der Albtraum vieler Menschen, und nicht nur derer mit einer ausgeprägten Arachnophobie: Nichtsahnend öffnet man das Garagentor und in einer Ecke befindet sich eine – für mitteleuropäische Verhältnisse – riesige Spinne, die hierzulande einheimische Arten wie die Hauswinkelspinne oder die sich immer weiter ausbreitende Nosferatuspinne wie Miniaturausgaben eines Achtbeiners erscheinen lässt.

 

Dieses Szenario erlebte ein 36 Jahre alter Mann in der Esslinger Bergstraße. „Als ich am Dienstagabend meine Garage betrat, fiel mein Blick sofort auf eine überdimensionale Spinne, die es sich in einer Ecke gemütlich gemacht hatte“, erzählt der 36-Jährige und fährt fort: „Glücklicherweise habe ich keine Angst vor Spinnen, doch bei diesem Exemplar, das immerhin zwischen zehn und zwölf Zentimeter misst, wurde mir schon etwas mulmig“.

Was macht man in einer solchen Situation? Der 36-Jährige behielt einen kühlen Kopf, schnappte sich eine Tupperdose und einen Pfannenwender und bugsierte die Spinne damit in die Dose. „Mir war schnell klar, dass eine so große Spinne in unseren Gefilden nicht beheimatet sein kann und so befragte ich Google Lens“, sagt der Esslinger. Das Ergebnis: Bei der Spinne handelte es sich offenbar um eine sogenannte Ornament-Vogelspinne, die vor allem in Indien und Sri Lanka vorkommt – und für Menschen gar nicht mal so ungefährlich sein kann. Im Falle eines Bisses sollte man einen Arzt aufsuchen. Doch so weit ist es in diesem Fall glücklicherweise nicht gekommen.

Esslinger Polizei bringt die Spinne bei einer Privatperson unter

Nun stand der 36-Jährige vor der nächsten Frage: „Was mache ich jetzt mit dem Tier in der Tupperdose?“ Zunächst überlegte er sich, ob er die Vogelspinne irgendwo aussetzen soll, doch ihm wurde schnell klar, dass es zum einen die falsche Umgebung für die Spinne sei und er im schlimmsten Fall auch Menschen damit gefährde. „Meine Freundin hatte dann die zündende Idee: ‚Ruf doch bei der Polizei an!‘“, berichtet der Esslinger. Gesagt – getan, und kurze Zeit später stand eine Streife vor der Garage. Die Polizisten fotografierten das Tier und beschlossen, es samt der Tupperdose mit aufs Revier zu nehmen.

Laut einer Sprecherin der Esslinger Polizei konnten die Beamten dann auch schnell ein neues Zuhause für die Spinne finden. „Das Tier konnte an eine Privatperson übergeben werden, die in ihrem Terrarium schon weitere Vogelspinnen hat“, so die Polizeisprecherin. Dort könne sie sich nun von ihrem ungeplanten Ausflug erholen. Die Tupperdose bekam der unfreiwillige Spinnen-Fänger übrigens auch zurück: „Am Mittwochmorgen öffnete ich die Haustür – und davor lag die Tupperdose mit einer netten Nachricht der Polizisten“, freut sich der Mann. „Die Spinne hat ein neues Zuhause gefunden und wird der neuen Besitzerin übergeben“, stand auf dem Zettel.

Nun stellt sich noch eine abschließende Frage: „Was macht eine in Südasien beheimatete Vogelspinne eigentlich in einer Esslinger Garage?“ Diese Frage erörterte der 36-Jährige gemeinsam mit den Polizisten. Die Beamten konnten aus Erfahrung sagen, dass die Vogelspinne wohl aus einem Terrarium entwischt oder vorsätzlich ausgesetzt wurde. Im vorliegenden Fall gebe es dazu allerdings keine Erkenntnisse.