Im Stuttgarter Zoo ist erstmals die Nachzucht bei den südamerikanischen Falkland-Karakaras gelungen. Der junge Karakara-Greifvogel ist jetzt flügge.
Mitte Juli ist in der Wilhelma erstmals ein junger Falkland-Karakara flügge geworden. Wie der Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mitteilt, ist damit dem Stuttgarter Zoo erstmals die Nachzucht dieser südamerikanischen Greifvogelart gelungen. Die Eltern namens Bonny und Clyde leben schon seit 2019 in der Wilhelma. Als sie ankamen, seien sie neugierige Draufgänger gewesen, die gerade erst in die Geschlechtsreife kamen. Sie hätten in den Folgejahren mehrfach mit dem Nestbau begonnen, es sei aber nie zu einer Brut gekommen.
Geräumige Nisthilfe wurde angenommen
Dieses Jahr hat der Zoo nachgeholfen und eine geräumige Nisthilfe für das Paar installiert, die zur Freude aller Pfleger auch angenommen wurde. Bonny und Clyde bestückten sie mit Nistmaterial. Anfang Mai legte Bonny ein Ei, Anfang Juni kam das Küken zur Welt. Jetzt ist der Jungvogel flügge und hat sein Nest verlassen. Seine Eltern versorgen ihn aber noch immer mit Futter – mit toten Mäusen und Ratten, die die Tierpfleger auch während der Brutzeit reichlich anbieten mussten. Die Altvögel sind von ihrem Sprössling übrigens durch ihre gelblich gefärbte Haut am Schnabel und an den Beinen noch gut zu unterscheiden.
Die „Papageien unter den Greifvögeln“
Karakaras gehören zu einer Vogelgruppe, die aus sechs Gattungen und elf Arten besteht. Der Falkland-Karakara ist in der Inselwelt vor der Küste Feuerlands ursprünglich beheimatet. Die Geierfalken ernähren sich hauptsächlich von Aas. Sie können sich mit ihren langen Beinen schnell am Boden bewegen und so ihr Futter finden. Die cleveren Vögel werden auch als die „Papageien unter den Greifvögeln“ bezeichnet und erhalten im Zoo immer wieder neue Beschäftigungen, sagt Meierjohann. Mal wird Futter verstreut, mal wird es unter Steinen versteckt oder an eine Schnur angebunden.