Der heiße Sommer 2015 war Schuld an einem Besucherrückgang in der Wilhelma. Insgesamt zieht der Tierpark aber eine positive Jahresbilanz. Vor allem freut man sich über Nachwuchs bei bedrohten Arten.

Bad Cannstatt - Knapp 2,3 Millionen Besucher hat die Wilhelma im Jahr 2015 gezählt – die exakte Zahl ist 2 299 844. Das ist im Vergleich zum Vorjahr zwar ein Rückgang um 4,5 Prozent. Im Vergleich zum Mittelwert der vergangenen fünf Jahre ist es aber ein Zuwachs um circa 15 000 Besucher. Insgesamt ist es das viertbeste Besucherergebnis überhaupt. Zudem ist der zoologisch-botanische Garten im europaweiten Ranking der Zoos, das alle zwei Jahre ermittelt wird, von Platz 14 auf Rang neun aufgestiegen. „Der Sprung um fünf Plätze in die Top Ten zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin.

 

Der Besucherrückgang ist mit dem ungewöhnlich heißen Sommer zu erklären. „Da in unseren wichtigsten Monaten Juli und August häufig eine brütende Hitze von weit über 30 Grad herrschte, lag es auf der Hand, dass wir nicht nahtlos an das rekordverdächtige Vorjahr anschließen konnten. Wir haben aber unseren guten Schnitt der vergangenen Jahre bestätigt“, so Kölpin. Der milde Winter hingegen habe im Dezember ein deutliches Plus an Besuchern in die Wilhelma gezogen. Mit 110 000 Gästen liege man um mehr als 80 Prozent über den Vergleichsmonaten der Vorjahre. Insgesamt zieht Kölpin ein positives Fazit: „Wir dürfen zufrieden sein.“

Erstmals Hirscheber-Nachwuchs seit 2004

Bei der Zucht konnte die Wilhelma 2015 große Erfolge verbuchen. Die sehr seltenen indonesischen Hirscheber bekamen Nachwuchs – erstmals seit 2004. Auch bei den Okapis kam ein Kalb zur Welt; die kleine Waldgiraffe trägt den Namen Lumara. Bei den Menschenaffen gab es ebenfalls viel Grund zur Freude: Je zweimal gab es Nachwuchs bei den Gorillas und bei den Bonobos. Nach zwölf Jahren „Babypause“ schlüpften bei den Flamingos neun Küken.

Weitere Neuzugänge sind unter anderem eine Anakonda und zwei Arapaimas im Amazonienhaus. Anakondas zählen zu den größten Schlangen der Erde; Arapaimas sind Süßwasserfische. Bei den kleinen Besuchern lagen vor allem die neuen wolligen Kune-Kune-Schweine auf dem Schaubauernhof hoch im Kurs.

Für dieses Jahr sind zwei Bauprojekte geplant. Das Außengehege der Schneeleoparden wird vergrößert. Mit künftig 850 Quadratmetern ist es dann dreimal so groß wie die alte Anlage. Wo sich das Kleinsäuger- und Vogelhaus befand, entsteht ein Neubau, in dem zusätzlich dann auch die Fleisch fressenden Pflanzen untergebracht sein werden.