Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)
 

Baustelle
Etwa zehn Meter Luftlinie von Petra Conrads Haus entfernt hat die Bahn im Herbst 2014 mit Bauarbeiten begonnen. Der Hang an den Bahngleisen sollte gesichert, der Fels mit Stahlnetzen und Betoneinspritzungen stabilisiert werden. Fast ein Dreivierteljahr haben sich die Arbeiten mit Nachtbohrungen hingezogen, die Petra Conrad nicht nur den Schlaf geraubt haben.

Klage
Petra Conrad hat gegenüber der Bahn Schadenersatz gefordert. Zum einen wurde ihr Grundstück ständig mit Feinstaub überzogen, in den Nächten herrschte Lärm. Einmal habe sich eine ganze Fontäne aus einer verstopften Betonrohrleitung in ihrem Garten ergossen. Die Ziegel ihres Daches seien derart angegriffen worden, dass sie zerbröselten. Ein von ihr selbst in Auftrag gegebenes Gutachten bezifferte die Schäden mit 34 000 Euro.

Vergleich
Die Bahn hatte lediglich 5000 Euro angeboten, vor dem Landgericht einigten sich die Parteien nach Vorschlag des Richters auf 7500 Euro. Petra Conrad stimmte auf Anraten ihrer Anwältin nur zu, weil zu befürchten war, dass bei einem weiteren Rechtsstreit die Gutachter- und Verfahrenskosten, bis dato 10 000 Euro, von ihr beglichen werden müssten. Unter der Voraussetzung, dass damit alle Ansprüche beglichen seien, willigte die Bahn ein, die Hälfte davon zu übernehmen.

„Ein 24-Stunden-Knochenjob“

Statt in Einzelkäfigen leben fast alle ihrer Schützlinge frei im großen Rudel. Viele der früheren Straßenhunde liebten es, im Freien zu übernachten, sagt Petra Conrad. Mit einem Gutteil teilt sie buchstäblich Haus und Bett. „Es ist natürlich ein 24-Stunden-Knochenjob“, sagt Bianka Hessel. Sie ist die einzige im ansonsten höchst engagierten Unterstützerkreis, die Petra Conrad in deren wenigen Abwesenheitszeiten vertritt – wie jetzt, da sie sich einer Untersuchung in einer Klinik unterziehen muss. Bianka Hessel nimmt sich dafür eigens Urlaub – und weiß schon jetzt, dass sie danach absolut urlaubsreif ist. Auch die anderen Ehrenamtlichen wissen den Einsatz für die Tiere zu schätzen. „Es ist unglaublich, was die Petra leistet“, sagt etwa Silke Flögel. „Sie verzichtet auf alles – ein Mann zum Beispiel wird das hier niemals mitmachen.“

„Ich habe eine ganz tolle Clique“, gibt Petra Conrad das Lob zurück. „Ich kann auf die Unterstützung so vieler Helfer zurückgreifen.“ Letztlich aber ist sie es, die verlässlich rund um die Uhr verfügbar sein muss.

Lebensfreude auf zweieinhalb Beinen

Aber wird das alles den Tieren denn überhaupt gerecht? Wäre es nicht humaner, manch geschundener Kreatur wie etwa Sida den weiteren Kampf mit dem Leben zu ersparen? „Ich habe früher auch so gedacht, sagt Hans-Herbert Flögel, der aktuelle Vorsitzende des Fördervereins. „Seit ich aber gesehen habe, wie die Sida beim Gassigehen mit ihrem Rollstuhl voller Lebensfreude enthusiastisch hinter den anderen Hunden herflitzt, bin ich von dieser Ansicht absolut geheilt.“

Streit mit der Bahn und Unterstützung

Baustelle
Etwa zehn Meter Luftlinie von Petra Conrads Haus entfernt hat die Bahn im Herbst 2014 mit Bauarbeiten begonnen. Der Hang an den Bahngleisen sollte gesichert, der Fels mit Stahlnetzen und Betoneinspritzungen stabilisiert werden. Fast ein Dreivierteljahr haben sich die Arbeiten mit Nachtbohrungen hingezogen, die Petra Conrad nicht nur den Schlaf geraubt haben.

Klage
Petra Conrad hat gegenüber der Bahn Schadenersatz gefordert. Zum einen wurde ihr Grundstück ständig mit Feinstaub überzogen, in den Nächten herrschte Lärm. Einmal habe sich eine ganze Fontäne aus einer verstopften Betonrohrleitung in ihrem Garten ergossen. Die Ziegel ihres Daches seien derart angegriffen worden, dass sie zerbröselten. Ein von ihr selbst in Auftrag gegebenes Gutachten bezifferte die Schäden mit 34 000 Euro.

Vergleich
Die Bahn hatte lediglich 5000 Euro angeboten, vor dem Landgericht einigten sich die Parteien nach Vorschlag des Richters auf 7500 Euro. Petra Conrad stimmte auf Anraten ihrer Anwältin nur zu, weil zu befürchten war, dass bei einem weiteren Rechtsstreit die Gutachter- und Verfahrenskosten, bis dato 10 000 Euro, von ihr beglichen werden müssten. Unter der Voraussetzung, dass damit alle Ansprüche beglichen seien, willigte die Bahn ein, die Hälfte davon zu übernehmen.

Spendenaufruf
Am Ende kann Petra Conrad froh sein, wenn der Vergleich die Kosten für den Rechtsstreit deckt. Vom Schadenersatz wird nichts übrig bleiben. Der Förderverein des privaten Tierasyls hat deshalb auf seiner Internetseite dazu aufgerufen, Petra Conrad zu unterstützen.