Ludwigsburg - „Über den Buschfunk haben wir erfahren, dass der Tierschutzverein Waiblingen unseren Part übernehmen will“, sagt Holger Blinzinger, der Vorsitzende des Tierschutzvereins Ludwigsburg. Er gehe davon aus, dass ein Rundbrief, den sein Verein an die Kommunen verschickt habe, der Grund für das Ende der Kooperation sei. Die Folge: rund 45 000 Euro weniger in der Vereinskasse.

 

In dem Schreiben hatte der Verein entsprechend einer Empfehlung des Deutschen Tierschutzbundes vorgeschlagen, den Beitrag der Kommunen auf einen Euro pro Einwohner zu erhöhen. „Das war unser Wunschgedanke“, sagt Blinzinger: „Die Entgelte, welche die Kommunen zahlen, sind seit dem Jahr 1991 nicht angepasst worden.“ Sein Verein erhalte heute wie vor fast 25 Jahren einen Betrag von zehn Cent pro Einwohner sowie zehn Prozent des Hundesteueraufkommens. „Das Geld reicht bei Weitem nicht, um die Aufgaben zu erfüllen.“ Ein Arbeitskreis der Kommunen zu dem Thema habe dem Verein 55 Cent pro Einwohner angeboten. „Das ist aber für uns nicht akzeptabel.“ Eine Einigung gebe es daher noch nicht.

Er wolle nicht nachtreten, sagt Blinzinger, „aber ich habe die Sorge, dass es den Kommunen um einen günstigeren Vertragspartner ging. Ich möchte schon ein Fragezeichen setzen, ob der Tierschutzverein Waiblingen das alles ohne eigene Quarantänestation und Tierheim leisten kann. Da kommen nicht nur Hund und Katze, es können durchaus eine fünf Meter lange Würgeschlange, ein Leguan oder 40 Gänse auf einen Schlag sein.“ Auch vom Veterinäramt beschlagnahmte Tiere „kann man nicht einfach einem Hundefreund geben“.