Rekord: 33 Waldrapp-Küken werden zur Aufzucht und späteren Auswilderung an diesem Donnerstag von Österreich nach Überlingen gebracht.

Überlingen/Rosegg - 33 Waldrapp-Küken werden zur Aufzucht und späteren Auswilderung an diesem Donnerstag von Österreich nach Überlingen gebracht. Ein Rekord in der Waldrappzucht - so viele seien noch nie in einer Saison im österreichischen Tierpark Rosegg geschlüpft, sagte Projektleiter Johannes Fritz am Mittwoch. Er betreut das auf sechs Jahre angelegte europäische Projekt zur Auswilderung des Waldrapps in Österreich und Deutschland. Ziel des Projektes ist es, dass 2019 insgesamt 120 Waldrappe wieder in freier Wildbahn leben.

 

Überlingen wurde als Lebensraum für die Waldrappe ausgewählt, weil sie schon früher in Felsnischen am See gelebt hätten, so Fritz. Zwei Frauen füttern die 25 bis 35 Tage alten Küken dort in einer Aufzuchtstation, bis sie im Juni flügge sind und mit Hilfe eines Leichtflugzeugs fliegen lernen. Im September werden sie mit dem Flugzeug über die Alpen in die Toskana geführt. Wenn die Tiere im Alter von zwei bis drei Jahren einen Brutstandort suchten, fänden sie an den Bodensee zurück, erklärte der Experte.

Die gänsegroßen, glatzköpfigen Waldrappe lebten bis ins 17. Jahrhundert im Alpen- und Mittelmeerraum, sind heute aber praktisch ausgestorben. Nach der zwölften Auswilderungsaktion des europäischen Projektes leben laut Fritz wieder 80 Tiere in freier Wildbahn.