Ein Eislinger hat trotz Verbots Schafe gehalten. Schon zum zweiten Mal mussten die Behörden ihm die Herde wegnehmen.

Eislingen - Ein Schafhalter in Eislingen ist hartnäckiger, als die Polizei erlaubt. Ohne seine Tiere kann er offenbar nicht leben. Zum wiederholten Mal musste ihm das Veterinäramt jetzt seine Herde wegnehmen, weil er gegen Tierschutzauflagen verstieß, Anordnungen missachtete und sogar Strafbefehle nicht ernst nahm. Eigentlich hätte der Mann gar keine Schäfchen mehr hüten dürfen. Einsicht zeigt er nicht. Er akzeptiere das Schafhalteverbot nicht und werde sich wieder welche kaufen, kündigte er den Amtstierärzten auch jetzt wieder an. Um wen es sich handelt, verraten die Behörden nicht.

 

Zu wenig Futter und kein Tierarzt

Beim Veterinäramt jedenfalls ist der Mann schon lange bekannt. In früheren Jahren ist er immer wieder aufgefallen, weil er gegen Auflagen verstoßen hatte. Seinen Tieren soll er öfter zu wenig Futter gegeben haben. Das Wenige, das die Schafe bekamen, soll überdies ungeeignet gewesen sein. Statt frischem Gras oder duftendem Heu mussten sie oft mit fauliger Grassilage vorliebnehmen. Die Tiere litten dadurch an Klauenentzündungen und Durchfall und das über längere Zeit. Anordnungen des Veterinäramts, die Tiere besser zu versorgen und kranke Schafe vom Tierarzt behandeln zu lassen, ignorierte er.

Im vergangenen Juli war für das Veterinäramt das Maß voll: Die Behörde verbot dem Eislinger die Schafhaltung. Und weil er das Hirtendasein nicht von selbst aufgab, wurde ihm damals die 30-köpfige Herde entzogen und der ganze Bestand mit Hilfe der Polizei aufgelöst.

Neue Herde vor den Behörden versteckt

Seither seien jedoch aus der Bevölkerung neue Anzeigen eingegangen, teilt das Veterinäramt mit. Der Mann hat sich offenbar umgehend eine neue Herde angeschafft und weitergemacht wie zuvor. Zumindest beinahe. Die neue Herde soll er vorsichtshalber bei einem anderen Landwirt untergestellt haben, damit man ihm nicht so schnell auf die Schliche kommen konnte. Gestern nahm ihm das Veterinäramt aber auch diese 17 Schafe ab. „Die Tiere waren zwar nicht so verwahrlost wie der vorige Bestand. Allerdings gab es auch jetzt wieder Anzeichen für kleinere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz“, sagt Michael Pettrich, der Leiter des Göppinger Veterinäramts. Tatsache sei aber, dass der Mann grundsätzlich keine Schafe mehr halten dürfe, und zwar bis auf Weiteres. „Es gibt die Möglichkeit, dieses Verbot auf Antrag des Betreffenden wieder aufzuheben. Dann würde man eine entsprechende Anhörung machen. Wir haben das Verbot aber grundsätzlich unbefristet ausgesprochen“, so Pettrich.

Dass eine solche Anhörung im Falle des Eislingers zurzeit keinerlei Aussichten auf Erfolg haben dürfte, daran lässt Pettrich keinen Zweifel. „Der Mann zeigt keinerlei Einsicht.“