„Wehe, du springst mich an!“ – eine junge Frau aus Winnenden fürchtet sich vor einer Nosferatu-Spinne. Mit einem Video auf TikTok landet sie einen Hit im Internet.
Hilfe, eine Spinne! Es gibt Menschen, die verfallen beim Anblick der hierzulande meist harmlosen, achtbeinigen Geschöpfe regelrecht in Panik. So ergeht es auch einer Studentin aus Winnenden, die aus ihrer Angst vor Spinnen keinen Hehl macht. Mit ihrer Handykamera filmt die 22 Jahre alte Frau aus dem Rems-Murr-Kreis, die sich im Netz nur Sina nennt, eines der Krabbeltiere, das sich in ihrem Haus verlaufen hat. Die junge Frau hat nach eigenen Worten eine „Spinnenangst des Todes!“. Viele im Netz fühlen mit der Winnenderin mit.
Das kurze Filmchen, das sie völlig in Panik dreht, lädt sie auf der Internetplattform TikTok hoch – und landet damit einen Hit im Internet. Das Video erntet in wenigen Tagen mehr als 45 000 Gefällt-Mir-Angaben und wird Hunderte Mal kommentiert. Die 22-Jährige mit dem Nutzernamen „sineeeey“ trifft mit ihrer Angst vor Spinnen einen Nerv. Das Video wurde bereits 336 000 Mal angeschaut. „Die Spinne ist jetzt ein Internet-Star“, titelt die Boulevard-Presse.
@sineeeey Hier wird aus allem Content gemacht! #nosferatuspinne #badenwürttemberg #spinnenphobie #alleinzuhause #fürdich #fürdichpage ♬ original sound - Sina
Tik-Tokerin aus Winnenden hat „Spinnenangst des Todes“
„Wehe, du springst mich an!“, kreischt die 22-Jährige, während sie eine Nosferatu-Spinne filmt, die ihren Weg in die Wohnung geschafft hat. Die Studentin bittet ihre Freunde und Abonnenten im Netz um Hilfe: „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Wie kriege ich die raus? Ich trau mich nicht näher dran!“, schildert sie sichtlich verängstigt. Die Tipps anderer Nutzer (Staubsauger, Haus abfackeln, davon laufen) sind allesamt wenig hilfreich. Die Lösung hat später der Nachbar parat: Er fängt das Tierchen mit Glas und Deckel ein und setzt sie ins Freie.
Die Angst der Frau aus Winnenden ist unbegründet. Solange keine Allergie vorliegt, ist ein Biss gewöhnlich harmlos, lässt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) wissen. Vor allem in Baden-Württemberg hat sich die aus dem Mittelmeerraum eingewanderte Nosferatu-Spinne ausgebreitet. Zwar sei die Spinnenart fast deutschlandweit anzutreffen, aber vor allem im Südwesten scheint sie sich wohlzufühlen.
Spinne hat Zeichnung auf ihrem Rücken
Knapp 10 000 der insgesamt 16 000 Spinnen-Sichtungen bundesweit seit August haben Menschen in Baden-Württemberg gemacht. Die Nosferatu-Spinne ist erstmals 2005 in Freiburg entdeckt worden. Bis 2022 meldeten Naturfreunde bei dem Beobachtungsportal Naturgucker 500 Sichtungen. Im Sommer dieses Jahres rief der Nabu explizit dazu auf, Nosferatu-Spinnen zu melden – und die Sichtungen vervielfachten sich.
Viele Nosferatu-Meldungen gab es vor allem aus den Regionen Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Stuttgart. Lücken im Land gibt es in Ostwürttemberg, Heilbronn-Franken, im Schwarzwald, im Donau-Iller-Raum und in Oberschwaben. Die Spinne mag es warm und ist hierzulande fast nur in Gebäuden anzutreffen. Ihre Bezeichnung verdankt sie einer Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die gleichnamige Filmfigur erinnern soll.