Der TKC 71 Hirschlanden unterliegt überraschend dem TFB Drispenstedt 77. Dafür gewinnt Lokalmatador Max Daub den Glemsgau-Pokal.

Beim vierten und letzten Spieltag in der Tipp-Kick-Bundesliga musste sich Gastgeber TKC 71 Hirschlanden überraschend Kellerkind TFB Drispenstedt 77 mit 14:18 geschlagen geben. Trotz eines 24:8 im zweiten Spiel gegen die Flinken Finger Bruck rutschte der Meister und Pokalsieger der vergangenen beiden Jahre in der Tabelle auf dem dritten Platz hinter den 1. TKC Kaiserslautern ab. Damit trifft Hirschlanden in der Endrunde im November im Halbfinale in Kaiserslautern auf den Gastgeber, während der ungeschlagene Tabellenführer TKC Gallus Frankfurt mit den Spandauer Filzteufeln den zweiten Finalteilnehmer ausspielt.

 

Bedeutung hat das Abrutschen auf den dritten Platz für den TKC 71 nur insofern, als im Halbfinale bei einem 16:16-Remis Kaiserslautern dank der besseren Vorrundenplatzierung das Finale erreichen würde. Aber auch als Tabellenzweiter wäre Hirschlanden im Halbfinale auf die Gastgeber getroffen, Frankfurt war nicht mehr einzuholen.

Rainer Schlotz sieht gleich zwei Gründe für die überraschende Niederlage seines Teams gegen Drispenstedt. „Sie haben in den vergangenen Jahren oft nur ganz knapp gegen uns verloren, was ihnen wahrscheinlich eine Extra-Portion Motivation beschert hat“, vermutet er. Zudem habe Drispenstedt im Kampf um den Klassenverbleib jeden Zähler gebraucht und dank des Sieges gegen Hirschlanden diesen auch geschafft.

Einen weiteren Grund für die Niederlage sah Schlotz darin, dass Punktegarant Max Daub in dieser Partie nicht seine beste Form hatte. „Er hat nur zwei von seinen vier Begegnungen gewonnen, das ist unterdurchschnittlich für ihn“, erklärt der TKC-Sprecher. Mit ein Grund dafür könnte sein, dass Daub nach dem Sieg tags zuvor beim Glemsgau-Pokalturnier noch nicht wieder die volle Konzentrationsfähigkeit erlangt hatte.

Benjamin Buza verspielt Führung

Diesem Turnier hatten die Lokalmatadoren am Samstag ihren Stempel aufgedrückt. Sieben der zwölf Endrundenteilnehmer stellten die Gastgeber – am Ende triumphierte Max Daub. In einem spannenden und hochklassigen Finale setzte er sich im Wiederholungsspiel gegen Vereinskollege Benjamin Buza mit 5:4 durch. Tragisch für den unterlegenen Buza: Er lag in der ersten Partie zumeist in Führung und hatte auch in der Verlängerung die Nase vorn, doch Max Daub schaffte noch den 5:5-Ausgleich.

Auch im zweiten Duell lag Benjamin Buza scheinbar vorentscheidend mit 3:0 vorne, doch Max Daub reichte eine einzige Führung kurz vor Schluss zum 5:4-Sieg. Die weiteren Lokalmatadoren Harald Füßinger, Stefan Poetsch, Klaudio Lange und Rainer Schlotz belegten die Ränge vier bis sieben. Christoph Haag landete auf Rang zwölf im Feld der 43 Teilnehmer.

Die elfjährige Heidi Grellmann überrascht alle

Eine Überraschung gab es im kurzfristig angesetzten Damen-Finale. Die elfjährige Heidi Grellmann setzte sich gegen Zweitliga-Spielerin Michaela Nagel (Düsseldorf) mit 6:5 nach Verlängerung durch. „Michaela Nagel hat sicher nicht am Limit gespielt, aber Heidi hat kurz vor Schluss das 5:5 geschossen und in der Verlängerung mit ihrem ersten Schuss den Siegtreffer erzielt“, berichtet Rainer Schlotz. Die Elfjährige war vor zwei Jahren über das Sommerferienprogramm zu den Tipp-Kickern gekommen.

Mit zehn Mannschaften stellte der TKC 71 einen Teilnehmerrekord in der Karl-Koch-Halle auf. Die zweite Mannschaft beendete die Saison in der Zweiten Bundesliga nach einem 17:15 gegen die SG Rheinland/Düsseldorf und einem 10:16 gegen OTC Amberg auf Rang sechs und hielt damit die Klasse. Die dritte Mannschaft erwies sich mit drei Niederlagen als guter Gastgeber und schloss die Regionalligasaison auf Platz vier ab.