Die Zeit der Geschenkeinkäufe beginnt. Doch nun warnen Verbraucherschützer: In den Kunststoffen von Kinderspielsachen können gesundheitsschädliche Chemikalien sein. Worauf sollten Eltern achten?

Stuttgart/ - Zum Beginn der Vorweihnachtszeit warnen Umweltschützer vor gefährlichem Kinderspielzeug in Europa. „Die problematischsten Spielzeuge sind die aus Plastik“, sagte Tatiana Santos vom Europäischen Umweltbüro (EEB) am Donnerstag. Vor allem aus China käme dabei ein großer Teil an Spielsachen mit gesundheitsschädlichen Chemikalien. „Importeure chinesischer Waren müssen deutlich mehr Druck auf ihre Lieferanten ausüben.“

 

Dem Umweltverband zufolge wurden - basierend auf Informationen des europaweiten Schnellwarnsystems für gefährliche Produkte Rapex – im Laufe des Jahres bereits um die 250 Spielzeugmodelle vom Markt genommen, nachdem Tests illegale Chemikalienkonzentrationen ergeben hatten. Gut vier von fünf davon kamen demnach aus China. Neben schädlichen Chemikalien spielten vor allem Spielzeuge mit Erstickungsgefahr eine Rolle.

Auch die Stiftung Warentest warnt immer wieder vor Schadstoffen

„Wo Kontrolleure die Ressourcen bekommen, die sie brauchen, machen sie hervorragende Arbeit“, sagte EEB-Chemikalien-Expertin Santos weiter. Die Frage sei jedoch, wie viele giftige Spielzeuge unbemerkt in die EU kämen.

Der europäische Verbraucherverband Beuc warnt in diesem Zusammenhang auch vor unbedachten Online-Einkäufen. Kunden werde empfohlen, ungekennzeichnete Produkte zu meiden. Wenn von chinesischen Internetseiten eingekauft werde, sollten zudem Elektronikgeräte, Kleidung, oder Spielsachen gemieden werden, die unverhältnismäßig günstig seien, erklärte Beuc-Sprecher Laurens Rutten.

Lesen Sie hier: Wie die Stiftung Warentest akustisches Spielzeug bewertet

Vor kurzem hatte bereits die Stiftung Warentest Akustik-Spielzeuge für Kinder untersucht. Dabei fanden sich Substanzen, die als gesundheitsgefährdend oder gar als krebserregend gelten. Insgesamt bewerteten die Tester daher sieben der insgesamt 23 geprüften Produkte nur mit „ausreichend“ oder sogar „mangelhaft“.

Doch woran können Eltern sich orientieren? Verbraucherschützer empfehlen, zunächst einmal auf den Geruch zu achten. Spielzeug für Kleinkinder sollten laut Bundesinstitut für Risikobewertung keine Duftstoffe enthalten. Unangenehme Gerüche sind allemal ein Alarmzeichen. Auch auf Prüfzeichen kann man achten. GS-Zeichen zu achten, was für „Geprüfte Sicherheit“ steht. Ebenfalls vertrauenswürdig ist das Zeichen „Spiel Gut“, das der Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug vergibt. Wobei hier keine systematischen Schadstoffprüfungen durchgeführt werden. Für das „Proof“-Zeichen des Tüv Rheinland sowie die Label „LGA tested“ und „LGA Qualitätszertifikat“ gehören Schadstoffprüfungen zum Pflichtprogramm.