Die Einbruchswelle der vergangenen Jahre scheint zu Ende zu sein. Dennoch rät die Polizei zur Vorsicht – und gibt Tipps, wie Hausbesitzer und Mieter Vorkehrungen treffen können.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Die dunkle Jahreszeit bietet Langfingern oft bessere Möglichkeiten als der Sommer: Weniger potenzielle Zeugen sind auf den Straßen unterwegs, die Dunkelheit bietet ihnen Sichtschutz und nicht zuletzt nutzen viele Menschen den Winter dazu, zum Skifahren oder in wärmere Gegenden zu fahren.

 

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist nach einem Hoch im Jahr 2017 im Landkreis auf einen historischen Tiefstand zurückgegangen. Die Polizei führt dies aber nicht nur auf die umfangreichen Präventionsaktionen zurück, sondern auch auf die Coronapandemie: In den vergangenen beiden Jahren blieben Menschen aus verschiedenen Gründen viel öfter daheim und die Gefahr für Einbrecher, entdeckt zu werden, war deutlich höher. Dennoch rät die Polizei in der dunklen Jahreszeit zur Vorsicht – und gibt einige Tipps, mit denen Hausbesitzer, aber auch Mieter Einbrechern das Leben schon deutlich schwerer machen können.

Keine Arbeitsmaterialien bereitstellen

Mülltonnen direkt vor dem Fenster, eine Leiter an der Hauswand oder Werkzeug in der unverschlossenen Gartenhütte müssen zwar nicht direkt selbst zur Beute werden, aber solche Gegenstände können Einbrechern aber dabei helfen, in ein Haus einzudringen. Solche potenziellen Hilfsmittel sollten daher nicht einfach zugänglich für jedermann aufbewahrt werden. Das gilt übrigens auch für Schlüsselverstecke: Geübte Einbrecher wissen, wo ein Ersatzschlüssel verborgen sein könnte.

Anwesenheit simulieren

Ein Kurztrip zum Skifahren, der Adventsbesuch bei den Großeltern: Herbst und Winter sind auch Reisezeit. Dunkle Fenster, aber auch heruntergelassene Rollläden sind für Einbrecher ein Hinweis darauf, dass die Bewohner gerade nicht daheim sind. Abhilfe können Zeitschaltuhren schaffen, die das Licht hin und wieder an- und ausschalten. Es gibt auch Geräte, die eine laufenden Fernseher simulieren.

Wachsame Nachbarn

Auch ein Zeiten hochauflösender Kameras und High-Tech-Überwachungssysteme ist ein guter Weg, um verdächtige Vorgänge zu bemerken, die persönliche Aufmerksamkeit. Wer seine Nachbarn kennt, bemerkt nicht nur, wenn plötzlich ungebetene Gäste in deren Garten stehen – sondern kann die Nachbarn vielleicht auch bitten, beim nächsten Wochenendtrip ein Auge auf die eigene Wohnung zu haben.

Bauliche Maßnahmen

Eine große Rolle beim wirksamen Einbruchsschutz spielen auch Fenster und Türen. Die Polizei empfiehlt aus diesem Grund einbruchhemmende Rollläden, die sich nicht einfach hochschieben lassen. Auch eine stabile, einbruchhemmende Haus- oder Wohnungstüre bewirkt vieles. Zwar hält kaum eine Tür jedem Einbruchsversuch stand. Aber je höher die Schutzklasse einer Tür ist, desto höher wird der zeitliche Aufwand eines Einbrechers – und die Chance steigt, dass er aufgibt und unverrichteter Dinge das Weite sucht.

Keine Fremden in die Wohnung lassen

In manchen Fällen hebeln Kriminelle keine Türen auf, sondern verschaffen sich unter einem Vorwand Zutritt. Vor allem ältere Menschen sind von Trickdiebstahl betroffen – die Polizei rät dringend, keine Unbekannten in die Wohnung zu lassen.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter: www.k-einbruch.de