Vom Kauf bis nach der Bescherung: Wie erkennt man einen frischen Baum, wo soll er stehen und wieviel Wasser braucht er? Mit unseren Tipps haben Sie bis ins neue Jahr viel Freude an ihrem Weihnachtsbaum.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Stuttgart - Überall sind derzeit Weihnachtsbäume erhältlich, die ersten Exemplare sollen sogar schon geschmückt in Wohnzimmern in Stuttgart und der Region stehen. Alle Jahre wieder beginnt der Run auf den richtigen Baum für Heiligabend – doch welche Sorte sollte es sein? Und hilft wirklich ein Tropfen Spülmittel dabei, dass der Baum seine Nadeln länger behält?

 

Die richtige Sorte für jeden Geschmack

Beim Christbaum haben die Deutschen eine deutliche Vorliebe: Rund zwei Drittel entscheiden sich für eine Nordmanntanne. Sie nadelt wenig und zeichnet sich durch ein sattgrünes Nadelkleid aus. Doch sie wächst langsam – und kostet daher auch mehr als andere Baumarten. Derer gibt es einige, und sie haben auch ihre Vorzüge:

Die Blaufichte beispielsweise riecht ausgesprochen gut nach Wald, piekst aber dafür mehr.

Die Rotfichte ist recht günstig zu haben, nadelt aber schnell, besonders bei Zimmertemperatur. Sie eignet sich daher eher als Baum für Draußen.

Die Douglasie ist noch eher ein Außenseiter: Sie duftet weihnachtlich nach Orange und Zitrone, ihre zarten Äste können aber keinen allzu schweren Schmuck tragen.

Ebenfalls eher ein Geheimtipp ist die Edeltanne aus Nordamerika, auch als Nobilistanne bekannt. Sie behält ihre Nadeln sogar noch länger als eine Nordmanntanne. Ihr Wuchs ist allerdings etwas weniger gleichmäßig wie der des europäischen Verwandten.

Hier geht’s zu unserer Weihnachtsbaum-Grafik

Ständer oder Topf?

Rund 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland jährlich verkauft. Eigentlich ereilt die Tannen und Fichten ja ein trauriges Schicksal: Ein paar Tage stehen sie in voller Pracht im Wohnzimmer, dann landen sie im Schredder.

Der Weihnachtsbaum im Topf ist durchaus eine Alternative: Er kann nach dem Fest nach draußen gestellt werden. Doch der Topfbaum lebt nicht zwingend länger: Ist er durch die wohlige Wärme in der guten Stube aus seinem Wintermodus erwacht, würde ein rasches Aussetzen seinen sicheren Tod bedeuten. Mit ein wenig Übergangszeit kann das Projekt aber gelingen: Der Baum im Topf sollte erst an einem hellen, frostfreien Ort stehen und kann dann nach 14 Tagen bei milderen Temperaturen ausgepflanzt werden.

Woran erkennt man einen frischen Weihnachtsbaum?

Frische Bäume erkannt man zum Beispiel an glänzenden Nadeln und ihrem würzigen Geruch. Fühlen Nadeln sich trocken an oder fallen beim Zurückstreifen ab, sollten Käufer die Finger von dem Baum lassen. Ein weiteres Indiz für einen Baum, der den Zenit seiner Lebensdauer überschritten hat, ist die Schnittstelle: Ist sie grau angelaufen statt fast weiß, ist er schon vor längerer Zeit gefällt worden.

Wer auf Nummer sicher gehen will, einen frischen Baum mit nach Hause zu nehmen, kann sich an vielen Orten auch selbst einen schlagen – natürlich vorausgesetzt, Förster oder Händler bietet diese Möglichkeit an.

Der Transport

Ist der richtige Baum gefunden, muss er heil zuhause ankommen. Der Transport auf dem Autodach entzieht dem Baum wichtige Feuchtigkeit – ratsam ist es daher, ihn in eine Folie einzuwickeln. Dann behält der Baum seine Nadeln länger.

Die Aufbewahrung

Da der Baum mit ausgebreiteten Ästen schneller austrocknet, sollte er nicht gleich von seinem Netz befreit werden. Trotzdem braucht das Bäumchen noch genug Zeit, um die Äste zu senken.

Bis zum Aufstellen eignet sich ein kühler, windgeschützter und schattiger Ort. Der Baum sollte am besten in einem Eimer mit Wasser stehen. Kurz vor dem Aufstellen sollte man ihn noch zwei bis drei Zentimeter ansägen, damit die Leitungsbahnen firsch geöffnet sind. Ein wenig Umgewöhnungszeit an die wärmeren Zimmertemperaturen ist auch nicht schlecht – zum Beispiel in einem zehn Grad kühlen Raum.

Durstige Bäume

In einem Ständer mit Wassertank halten sich Weihnachtsbäume am längsten. Doch gibt es Hilfsmittel, die das Leben eines Baums verlängern? Als angeblich bewährte Hausmittel kursieren Salz, Zucker, Aspirin oder gar Spülmittel im Wasser.

Doch Forstwissenschaftler haben diese Mittelchen im Jahr 2003 untersucht – und kamen in ihrem Experiment zum Schluss: Ein Baum, der reines Wasser bekommt, hält am längsten. Davon braucht ein Weihnachtsbaum sogar ziemlich viel: Anfangs saugt er anderthalb Liter Wasser täglich, danach reicht ein halber Liter am Tag. Zudem kann es gegen Austrocknen helfen, die Zweige und Nadeln mit Wasser zu benetzen.