In der Weihnachtszeit haben die Versandunternehmen Hochsaison. Soll das Geschenk pünktlich und sicher unterm Weihnachtsbaum liegen, muss es aber rechtzeitig verschickt werden. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Weihnachtspost zusammengestellt.

Berlin - (dpa/mma). Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Wer seine Liebsten nicht besuchen kann, der schickt oftmals eine kleine Aufmerksamkeit mit der Post. Damit das Geschenk rechtzeitig da ist, sollte es allerdings rechtzeitig beim Versandunternehmen ankommen. Die Fristen bei den bekannten Logistikfirmen DHL, DPD, Hermes, GLS, UPS oder TNT sind jedoch unterschiedlich.

 

Generell gilt: Je früher das Paket oder der Brief abgegeben wird, desto sicherer ist, dass die Sendung pünktlich zum Fest ankommt. „Wer kann, sollte seine Päckchen bis Mitte Dezember verschicken“, sagt Ingo Bertram vom Versandunternehmen Hermes. „Dann ist auch bei Eis und Schnee eine pünktliche Zustellung bis Heiligabend gesichert.“

Wann ist der Stichtag, wenn ich Weihnachtsgrüße in Deutschland verschicken will?

Pakete innerhalb Deutschlands sollten bis zum 22. Dezember vormittags in den jeweiligen Paketshops abgegeben werden, empfiehlt dagegen der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK). „Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das Paket vor 12 Uhr mittags abgeben“, sagt Peter Rey vom Versandunternehmen DPD Deutschland. „Später kann es sein, dass der Fahrer die Pakete schon abgeholt hat.“

Bei der BW-Post, dem größten privaten Postunternehmen in Baden-Württemberg, sollten Verbraucher ihre Pakete bis zum 15. Dezember aufgeben, so Sprecher Christian Vogel: „Dann kommen sie auf jeden Fall bis Weihnachten an.“ Weihnachtspost, also Briefe und Postkarten, könnten bis zum 19. Dezember aufgegeben werden. „Da Heiligabend in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, rechnen wir in der Woche vorher mit einem erhöhten Aufkommen“, sagt Vogel.

 Wann ist der Stichtag, wenn ich internationale Weihnachtspost verschicken will?

Für den internationalen Versand von Paketen liegt der Stichtag je nach Land zwischen dem 13. Dezember und dem 21. Dezember, so der BIEK. Wer es genau wissen will, sollte einen Blick auf die Webseite seines Versandunternehmens werfen. So sollten beispielsweise bei DHL Päckchen und Standardpakete in außereuropäische Länder schon bis zum 2. Dezember abgegeben werden, innerhalb Europas bis zum 12. Dezember. Briefe und Postkarten ins Ausland sollten Absender immer mit dem Vermerk „Priority/Luftpost“ kennzeichnen.

Wer noch spontan ein Geschenk verschicken will, kann bei der Deutschen Post sein Glück versuchen. „In einigen Filialen kann die Einlieferung auch noch am Vormittag des 23. Dezembers 2016 erfolgen – die konkreten Fristen sollten direkt vor Ort erfragt werden“, teilt DHL-Sprecherin Anke Blenn mit. Zudem bieten einige Anbieter für Paketdienstleistungen einen Abholservice, der muss aber zusätzlich bezahlt werden.

Darf ich meine Weihnachtspost verzieren?

Viele Schenkende verzieren Weihnachtsgeschenke mit bunten Schleifen, witzigen Aufklebern oder Tannenzweigen. Auf dem Päckchen oder Paket hat solche Dekoration aber nichts zu suchen. „Der Absender sollte diese Mühe lieber in den Inhalt des Pakets stecken“, sagt Christian Vogel von der BW-Post. „Die Pakete laufen allesamt über Sortierbänder – ich glaube kaum, dass Verzierungen wie Tannenzweige und Aufkleber beim Empfänger ankommen.“ Das Versandunternehmen DPD rät ebenfalls von Deko wie Geschenkpapier oder Schleifen ab: „Diese könnten sich in der automatischen Paketsortieranlage verfangen.“

Worauf muss ich beim Versand achten?

Kunden sollten auf eine stabile Verpackung achten, sagt Elena Marcus-Engelhardt vom Bundesverband Paket & Expresslogistik. „Zerbrechliche Geschenke wie Schokoweihnachtsmänner oder Weihnachtsbaumschmuck sollten mit Luftkissenmaterial eingewickelt werden. Ein Warnhinweis wie „Vorsicht zerbrechlich“ reicht leider nicht aus, da das Paket immer mit anderen, teils sehr schweren Paketen unterwegs ist“, erklärt sie.

Sind meine Geschenke versichert, wenn ich sie mit der Post verschicke?

Generell sind Standardpakete mit etwa 500 bis 750 Euro versichert, teilt der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation mit. Das gilt allerdings nicht für Päckchen oder Briefe.

Daher haben Geldgeschenke in einem einfachen Brief nichts zu suchen, betont Elmar Müller, Sprecher des Verbands. „Es kommt immer wieder vor, dass Menschen Geldgeschenke in einem Briefumschlag verschicken. Das ist aber nicht erlaubt und riskant“, sagt Müller. Ein Blick in die Geschäftsbedingungen macht klar: Geht der Brief mit dem Geldgeschenk verloren, ist der Inhalt nicht versichert.

Es gibt jedoch einige Service-Angebote wie den versicherten Versand oder das Einschreiben. So ermöglicht der Wertbrief der Deutschen Post das versicherte Verschicken von Gegenständen mit einem Wert bis 500 Euro und von bis zu 100 Euro Bargeld. „Es kommt immer wieder vor, dass Leute einen Zwanzig- oder Fünfzig-Euro-Schein in einen Brief stecken“, erklärt Christian Vogel von der BW-Post. „Das Geld ist dann aber nicht versichert.“ Vogel rät dazu, Geldgeschenke generell als Wertbrief zu versenden. Das sei allerdings nur über die Deutsche Post möglich.

Was mache ich, wenn meine Weihnachtspost verloren geht?

Ist das Paket einmal verschickt, informiert die Online-Sendungsverfolgung in der Regel zeitnah darüber, wo es sich genau befindet. Geht das Paket verloren, wird es gestohlen oder beim Transport beschädigt, und das Paketunternehmen weigert sich, dafür einzustehen, kann sich der Absender an den Verbraucherservice der Bundesnetzagentur oder an die Verbraucherzentrale wenden. Adressen und Ansprechpartner findet man im Internet.

Wie beschrifte ich mein Päckchen richtig?

Damit die Weihnachtspost rechtzeitig ankommt, sollte man sie auch richtig beschriften. „Es sieht zwar schön aus, wenn Absender das Adressfeld handschriftlich ausfüllen oder zum Beispiel mit kleinen Sternen verzieren“, sagt Christian Vogel von der BW-Post. „Solche Briefe sind aber nicht maschinenlesbar – sie können eine leichte Laufzeitverzögerung haben.“Vogel rät dazu, das Absenderfeld auf dem Computer zu schreiben und auszudrucken. Dafür eignen sich gängige Schriftarten wie Arial, Times New Roman, Helvetica oder Calibri. Auf Schriftarten, die Handschriften ähneln – wie zum Beispiel Comic Sans – sollte man lieber verzichten. Zu Weihnachten haben die Deutsche Post und die BW-Post spezielle Briefmarken im Angebot. Die Marken der BW-Post zieren in diesem Jahr Äffle und Pferdle.