Der Landesligist steigt in dieser Saison in die Verbandsklasse Nord auf. Das ursprüngliche Ziel, das Kapitänin Claudia Rexer für den kleinen Kader ausgegeben hatte, lautete, die Klasse zu halten. Das Team ist offen für Neuzugänge.

Ditzingen - Es ist eine faustdicke Überraschung, ja fast schon eine kleine Sensation gewesen, dass die Tischtennis-Damen der TSF Ditzingen in der Saison 2017/2018 die Meisterschaft in der Landesliga, Gruppe 1, feiern durften und damit in die Verbandsklasse Nord aufgestiegen sind. „Unser Ziel in dieser Runde war es eigentlich, nicht abzusteigen“, sagt Kapitänin Claudia Rexer, denn dass allein dieses Vorhaben schwer sein würde, daran hatte in ihrer Mannschaft vor dem ersten Spiel keiner gezweifelt. „Wir haben einen sehr kleinen Kader mit nur vier Spielerinnen, da durfte also nichts passieren. Erst zur Halbzeit haben wir Verstärkung bekommen. Wir konnten es nach dem letzten Spiel selbst kaum fassen, was wir geschafft hatten.“ Zumal es bei nur neun gemeldeten Mannschaften drei Absteiger gab. Den Weg nach unten in die Landesklasse mussten der TTC Westheim, der TSV Gaildorf und der TSV Phönix Lomersheim gehen. „Wir wären nicht irritiert gewesen, wenn wir dabei gewesen wären“, sagt Rexer.

 

Glück hatte die 52-jährige Kapitänin dann auch, dass immer alle Spielerinnen einsatzfähig waren und sie keine Hiobsbotschaften wegen Ausfällen erreichten. Die große Stärke des Quartetts ist, dass es schon seit einer gefühlten Ewigkeit – nämlich genau seit elf Jahren – zusammen Tischtennis spielt. Neben Claudia Rexer sind da noch Anita Bihler, Claudia Angerbauer sowie Gianna Menna. „Das ist natürlich ein schöner Kern, wir können uns aufeinander verlassessen und wollen immer unser Bestes geben“, so Rexer.

Erst nach der Vorrunde bekamen die Frauen Verstärkung von der erst 15-jährigen Sophie Wagner, die beim TSV Korntal ausgebildet wurde und dort auch in der Jugend spielt. Seit der bereits abgelaufenen Saison ist es möglich, mit einem Zweitspielrecht bei den Aktiven auch für einen anderen Verein zu spielen. „Wir sind natürlich richtig glücklich, dass sie zu uns gekommen ist“, sagt Rexer. Denn bei den TSF Ditzingen selbst ist kein starker Tischtennis-Nachwuchs in Sicht. „Es gibt nicht so viele Mädchen, und wenn mal welche spielen, hören sie meistens nach der Jugend auf“, weiß Rexer aus Erfahrung.

Gleich zu Beginn der Saison war es noch nicht abzusehen, dass Ditzingen überhaupt Anspruch auf die Tabellenspitze haben würde. Nach einem 8:6-Auftaktsieg beim TTC Gnadental II folgte gleich die erste – aber einzige – Niederlage gegen den TTC Bietigheim. Doch dann bekamen die Frauen einen Lauf bei insgesamt zwölf Siegen und drei Unentschieden.

Die Partie in der Rückrunde gegen die PSG Ludwigsburg, dem Absteiger aus der Verbandsklasse, der eigentlich wieder direkt nach oben wollte, gewannen die Ditzinger durch eine Wertung, weil der Gegner eine falsche Aufstellung gemeldet hatte. Etwas Glück kam also hier dazu.

Vor gut elf Jahren hatten die Frauen der TSF Ditzingen längere Zeit sogar in der Verbandsliga gespielt. Dann hörten einige Spielerinnen auf, es folgte ein personeller Umbruch und die freiwillige Rückstufung zwei Klassen tiefer in die Landesliga. Ein Ausrutscher folgte dann vor sechs Jahren, als die TSF Ditzingen in die Bezirksliga – die heutige Landesklasse – absteigen musste. Ditzingen machte aber gleich ein Jahr später den direkten Wiederaufstieg perfekt. In der Verbandsklasse freut sich Claudia Rexer nun vor allem auf neue Mannschaften. Sie bleibt, was die Chancen betrifft, realistisch. „Das Spiel in dieser Liga ist um einiges schneller, wir werden uns auf viele Niederlagen einstellen müssen“, sagt sie. Untermauert wird ihre Prognose von den Erfahrungen anderer Aufsteiger, die gleich nach einer Saison wieder zurück mussten. Verstärkung ist bei den TSF Ditzingen vorerst nicht in Sicht. „Ich habe einige Frauen angesprochen, doch es ist schwer, Spielerinnen zu finden, die dieses Niveau haben.“ Doch bevor die neue Runde startet, genießen die Frauen ihren jüngsten Erfolg. „Eigentlich können wir es noch immer nicht fassen“, sagt Claudia Rexer.