Tischtennis TSV Korntal Paulina Friebe – der kluge Kopf der Rasselbande
Paulina Friebe ist mit 16 Jahren Anführerin des jungen Teams von Tischtennis-Regionalligist TSV Korntal. Zu einer Mannschaftskollegin pflegt sie ein besonderes Verhältnis.
Paulina Friebe ist mit 16 Jahren Anführerin des jungen Teams von Tischtennis-Regionalligist TSV Korntal. Zu einer Mannschaftskollegin pflegt sie ein besonderes Verhältnis.
Sie eilen von Erfolg zu Erfolg. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga lehren die Tischtennis-Frauen des TSV Korntal auch dort ihre Gegnerinnen das Fürchten: Mit neun Siegen in neun Partien und fünf Zählern Vorsprung vor dem TTC Weinheim III hat das Team eine Hinrunde hingelegt, die selbst kühnste Optimisten nicht für möglich gehalten hatten. All das mit einem blutjungen Kader: Mit Spielertrainerin Szilvia Kahn (55) bilden Dana Haspel (11), Ksenija Poznic (12), Chenhao Chen, Milla Pardela (beide 14) sowie Paulina Friebe (16) die Mannschaft.
Kopf der Rasselbande ist trotz ihrer 16 Jahre Paulina Friebe, die mit starken Leistungen vorangeht: 17:1 lautet ihre Bilanz im Einzel und im Doppel in der Hinrunde. „Sie hat noch einmal einen Schritt nach vorn gemacht und spielt noch temporeicher“, lobt Abteilungsleiter Friedemann Wagner. Neben Spielertrainerin Kahn ist die 16-Jährige die einzige im Team, die Regionalligaerfahrung mitbrachte: In der vergangenen Saison spielte Paulina Friebe in Neckarsulm im hinteren Paarkreuz, was damit zusammenhing, dass erst kurz vor Meldeschluss feststand, dass der TSV Korntal in der Verbandsoberliga antritt – der Teenager aber schon beim jetzigen Ligakonkurrenten zugesagt hatte.
Heimatverein der 16-Jährigen ist der SV Gebersheim, vor fünf Jahren wechselte sie zum TSV Korntal. „In Gebersheim konnte ich nur noch mit Jungs spielen“, erinnert sich Paulina Friebe. Mittlerweile beschäftigt sie sich bis zu sieben Tagen pro Woche mit Tischtennis: Neben vier Einheiten im Stützpunkt-Training in Böblingen von Montag bis Donnerstag, darunter ein regelmäßiges Einzeltraining mit den zweimaligen deutschen Einzelmeister Torben Wosik, stehen am Freitag das Training beim TSV Korntal mit Szilvia Kahn und am Wochenende Punktspiele auf dem Programm. Bisweilen wird sie sogar im Landesliga-Team der Herren eingesetzt. „Aus diesen Spielen nehme ich mit, wie man mit unangenehmen Gegnern umgehen kann“, erklärt Paulina Friebe.
Sie selbst attestiert sich Fortschritte in Technik und Schlagvarianten. Dass sie als einzige der jungen Spielerinnen Regionalliga-Erfahrung mitbrachte, hält sie für keinen großen Vorteil. „Ich war in Neckarsulm die jüngste im Team und keine Führungsspielerin. Ich habe vielleicht ein bisschen mehr Routine deswegen“, hält sie den Ball flach. Sie könne den ein oder anderen Tipp zu Gegnerinnen geben, gegen die sie bereits gespielt hat. Einen großen Schritt habe sie hingegen im mentalen Bereich gemacht. „Ich habe gelernt, auch bei Rückständen ruhig zu bleiben und nicht aufzugeben“, erläutert die 16-Jährige, die 2024 baden-württembergische Meisterin im Doppel geworden ist und sich für das Top-48-Turnier des Deutschen Tischtennis-Bundes qualifiziert hat.
Diesen Fortschritt attestiert ihr auch Friedemann Wagner. „Paulina hat extrem gute Nerven und viele enge Spiele gewonnen“, lobt er. Sie sei zudem überaus ehrgeizig und für die jüngeren Mädchen im Team ein Vorbild. „Ich ziehe die Kleinen ein Stück weit mit“, ist sich Paulina Friebe bewusst. Eine besondere Freundschaft verbindet sie mit Milla Pardela, was nicht nur damit zu tun hat, dass sich beide bei den Trainingseinheiten in Böblingen und Korntal täglich sehen.
Familie Friebe ist mit ihrem Haus in Weissach an Doppel-Heimspieltagen Gastgeberin für die 14-Jährige, die in Salzstetten im Waldachtal (Kreis Freudenstadt) wohnt, um längere Anfahrtswege zu vermeiden. Im Dezember haben die Teenager einen Tagesausflug nach Dresden auf den Weihnachtsmarkt gemacht. Und die schulischen Pflichten kommen bei Paulina Friebe trotz ihres hohen zeitlichen Aufwandes für den Sport nicht zu kurz: Im letzten Zeugnis hatte die 16-Jährige einen Notenschnitt von 1,8.