Zumindest einen persönlichen Titel haben die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart in der abgebrochenen Saison noch eingeheimst. Und vom nächsten Neuzugang verspricht man sich auch viel.

Stuttgart - Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit: Auch in der Corona-Krise gelingt es Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart, positive Nachrichten und Zuversicht zu verbreiten. Die großen Sponsoren, die einen wesentlichen Teil des 1,7-Millionen-Euro-Etats beisteuern, haben bekundet, am Ball bleiben zu wollen. Zugleich gibt es aussichtsreiche Gespräche mit möglichen neuen Unterstützern. Und auch die Kaderplanung läuft rund. Zuletzt im Diagonalangriff.

 

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Auf dieser Position ist Sportchefin Kim Renkema sorgenfrei, seit klar ist, dass Krystal Rivers auch nächste Saison in Stuttgart aufschlagen wird. Welch große Qualitäten die US-Amerikanerin hat, ist auch der Konkurrenz bekannt – von den Trainern, Kapitänen und einigen Fachjournalisten wurde Rivers wie 2019 zur wertvollsten Spielerin der Bundesliga gewählt. „Sie ist unsere Lebensversicherung“, sagt Kim Renkema, „in der Liga ist sie die absolut Beste.“ Und trotzdem hat der Meister von 2019 sich im Diagonalangriff teilweise neu aufgestellt – mit einer ambitionierten Rückkehrerin.

Eine gebürtige Stuttgarterin für den MTV

Für Jennifer Hamson, die vergangene Saison kaum Akzente setzen konnte, kommt Lena Große Scharmann. Die 22-Jährige gebürtige Stuttgarterin stammt aus dem eigenen Nachwuchs, spielte zuletzt zwei Jahre lang für Bundesliga-Konkurrent NawaRo Straubing und machte dort einen großen Sprung in ihrer Entwicklung. „Sie hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie über große Fähigkeiten verfügt“, sagt Renkema, „wir wären dumm gewesen, wenn wir nicht versucht hätten, sie wieder nach Stuttgart zu holen.“

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Das hat geklappt – auch wenn die Situation für Große Scharmann künftig alles andere als komfortabel ist. In Straubing gehörte sie zu den erfolgreichsten Punktesammlerinnen der Liga, nun hat sie Krystal Rivers vor sich, wird folglich auf wesentlich weniger Einsatzzeit kommen. „Es spricht für ihren Charakter und Willen, dass sie nicht den einfachen Weg geht. Ich bin mir sicher, dass sie sich bei uns noch mal weiterentwickeln wird. Ihr gehört die Zukunft“, meint die MTV-Sportchefin. Und in der Gegenwart? „Sind wir auf der Diagonalposition noch stärker aufgestellt als vergangene Saison.“ Was in schwierigen Zeiten die nächste gute Nachricht ist.