Peaches Geldof stand früh in der Öffentlichkeit. Sie liebte die Medien, litt aber auch unter negativen Schlagzeilen. Nun ist die zweifache Mutter im Alter von nur 25 Jahren gestorben. Sie selbst litt unter dem frühen Tod ihrer Mutter.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Bestürzung hat am Montagabend in England der Tod von Peaches Geldof, einer Tochter von Bob Geldof und Paula Yates, ausgelöst. Die 25-Jährige starb völlig überraschend in ihrem Haus in der südenglischen Grafschaft Kent. Die Polizei sprach von einem „plötzlichen“ und einstweilen noch „unerklärten“ Tod. Ein eilends herbeigerufener Rettungswagen, der frühen Nachmittag angefordert worden war, kam offenbar zu spät.

 

Peaches Honeyblossom Geldof war in ihrer Heimat als Journalistin, TV-Moderatorin und Manequin bekannt. Zusammen mit ihren Geschwistern Pixie, Fifi Trixibelle und Tiger Lily gehörte sie, als prominentes Mitglied, zum Kreis des landesweit bekannten „Geldof-Clans“. Ihr Vater Bob, ein seit vielen Jahren bekannter irischer Sänger, Bandleader und Pro-Afrika-Aktivisten, suchte am Montag nach Bekanntwerden ihres Todes seine Fassungslosigkeit zum Ausdruck zu bringen: „Sie war die Wildeste, die Lustigste, die Cleverste, die Witzigste und die Verrückteste von uns allen“, erklärte Geldof. „Was für ein schönes Kind!“ Die ganze Familie sei „jenseits von allem Schmerz.“

Peaches Geldof, ständig im Rampenlicht, hatte bereits im Alter von 15 Jahren für das Magazin „Elle“ ihre ersten Kolumnen geschrieben. Sie zog mit 16 von zuhause aus, schrieb Beiträge für den konservativen Daily Telegraph ebenso wie für den progressiven Guardian und beteiligte sich an diversen Fernseh-Shows. Mit 18 machte sie ihr Debüt als Mannequin während der Londoner Fashion Week. Sie wurde als junge Mode-Ikone gefeiert, verlor aber 2010 einen Vertrag, als ihr Drogenmissbrauch vorgeworfen wurde. Im folgenden Jahr moderierte sie fürs kommerzielle britische Fernsehen ITV eine sechsteilige Talkshow und Unterhaltungsserie unterm Titel „OGM! with Peaches Geldof“. Noch vorige Woche stellte sie die neueste Kleidermode des Konzerns Tesco in London vor.

Letztes Lebenszeichen in der Öffentlichkeit stammt vom Sonntag

Geldof gehörte zeitweise der Scientology-Sekte an. Ihre erste Ehe, mit dem US-Musiker Max Drummey, wurde 2008 in Las Vegas geschlossen. Sie hielt gerade ein halbes Jahr. 2012 heiratete Geldof Thomas Cohen, den Sänger der Londoner Gruppe S.C.U.M. - in der gleichen Kirche, in der ihre Eltern geheiratet hatten und in der vor 14 Jahren die Totenfeier für ihre Mutter Paula stattfand. Paula Yates war damals 41-jährig an einer Überdosis Drogen gestorben. Peaches war erst elf Jahre alt. Lange habe sie den Tod der Mutter verdrängt, erklärte Peaches Geldof später. Am Sonntagabend hatte sie auf ihrem Twitter-Account noch ein Bild gepostet, das sie als Kind, mit einer roten Schleife im Haar, in den Armen ihrer Mutter zeigte. Es war ihr letztes Lebenszeichen in der Öffentlichkeit.

Mit Thomas Cohen hatte Peaches Geldof zwei Kinder, beides Buben - Astala Dylan Willow-Cohen und Phaedra Bloom Forever Geldof-Cohen, die diesen Monat zwei Jahre beziehungsweise ein Jahr alt werden. Bob Geldof versuchte die Tochter angeblich von der ausgefallenen Namenswahl abzubringen (wiewohl er und Paula Yates die Sache mit den exzentrischen Vornamen angefangen hatten). Gelungen war ihm das allerdings nicht. Thomas Cohen erklärte am Montag, er habe seine junge Frau geradezu „verehrt“. Er werde die Kinder erziehen „mit ihrer Mutter im Herzen - jeden Tag“. Binnen weniger Stunden übermittelten Tausende betroffener Briten per Twitter ihr Beileid oder persönliche Erinnerungen an Peaches. Peaches Geldofs Gefolgschaft umfasste 169.000 Twitter-Fans.