James Dean gilt bis heute als einer der legendärsten Hollywood-Stars, obwohl er nach nur drei Filmen mit 24 Jahren bei einem Autounfall starb. Als jung, rebellisch und attraktiv ist er Millionen Fans im Gedächtnis geblieben - und soll jetzt posthum ins Kino zurückkommen.

New York - In drei großen Filmen hat James Dean zu Lebzeiten mitgespielt - der vierte soll nun posthum folgen. Mithilfe von Fotos, Videos, Computergrafik und der Stimme eines anderen Schauspielers soll der am Mittwoch vor 65 Jahren gestorbene Dean in dem für November angekündigten Vietnamkriegs-Drama „Finding Jack“ auftauchen. „Wir haben überall nach dem perfekten Darsteller für die Rolle des Rogan gesucht, die einige extrem komplexe Charaktereigenschaften hat, und nach Monaten der Suche haben wir uns für James Dean entschieden“, sagte Regisseur Anton Ernst dem Branchenblatt „Hollywood Reporter“.

 

Der 1931 geborene und größtenteils auf einem Bauernhof im US-Bundesstaat Indiana aufgewachsene Dean wollte immer Schauspieler werden. Nach der Schule zog er zu seinem Vater nach Los Angeles, seine Mutter war zwischenzeitlich an Krebs gestorben. Dean begann, Schauspielerei zu studieren, bekam aber zunächst nur Rollen als Statist oder in Werbespots. Einige Auftritte am New Yorker Broadway verhalfen ihm schließlich zu mehr Bekanntheit.

Fasziniert von Geschwindigkeit

„Jenseits von Eden“ änderte dann alles. Dean bekam die Hauptrolle in dem auf dem gleichnamigen Buch von John Steinbeck basierenden Film, der im April 1955 in die US-Kinos kam - und wurde schlagartig berühmt. Als zweifelnder, verzweifelter, gut aussehender junger Mann, der nach dem Sinn des Lebens sucht und mit der Welt um ihn herum nicht klar kommt, traf Dean mit der Rolle den Nerv der Jugend in der damaligen Zeit.

Zwei weitere Erfolgsfilme festigten den Mythos: „... denn sie wissen nicht, was sie tun“ (1955) und „Giganten“ (1956). Als sie in die Kinos kamen, war Dean schon tot.

Seit er zum 16. Geburtstag ein Motorrad geschenkt bekommen hatte, war der Schauspieler fasziniert von Geschwindigkeit, Rennen und allem, was schnell fährt. Mit einem befreundeten Rennfahrer und Automechaniker, dem Deutschen Rolf Wütherich, fuhr Dean Ende September 1955 mit seinem Porsche 550 Spyder durch Kalifornien, als ein anderes Auto ihm an einer Kreuzung die Vorfahrt nahm. Dean konnte nicht mehr bremsen und raste mit seinem Wagen in das andere Auto.

Der Mythos bleibt

Wütherich wurde aus dem Porsche geschleudert und überlebte schwer verletzt. Dean starb. Begraben wurde der Schauspieler in seinem Heimatbundesstaat Indiana, wo auch ein kleines Museum an ihn erinnert. Die Unfall-Kreuzung in Kalifornien wurde in „James Dean Memorial Junction“ umbenannt.

Der Mythos James Dean aber bleibt auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod lebendig. Deans Familie habe dem neuen Filmprojekt zugestimmt, sagt Regisseur Ernst. „Wir werden jede Vorsorge treffen, um sicherzustellen, dass seine Hinterlassenschaft als einer der bis heute legendärsten Filmstars intakt bleibt. Die Familie sieht das als seinen vierten Film an, den er nie machen konnte. Wir wollen seine Fans nicht enttäuschen.“