Nach dem Tod von Altkanzler Helmut Kohl soll es laut Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker einen Staatsakt der Europäischen Union geben.

Berlin - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will den am Freitag verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl (CDU) mit einem europäischen Staatsakt ehren. „Schon zu Lebzeiten wurde Helmut Kohl mit der Ehrenbürgerschaft Europas ausgezeichnet, um seine außerordentlichen Verdienste zu würdigen. Deshalb gebührt Helmut Kohl nun auch ein europäischer Staatsakt, für den ich mich persönlich einsetzen werde“, sagte Juncker der „Bild am Sonntag“.

 

Der Staatsakt soll möglichst binnen zwei Wochen im Europaparlament in Straßburg stattfinden. Der genaue Termin und die Details seien aber noch offen, sagte eine Kommissionssprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

Gedacht ist an eine Trauerfeier und Würdigung mit allen Spitzen der Europäischen Union sowie mit Weggefährten des am Freitag gestorbenen Altkanzlers. Die Ehrung ist beispiellos. Juncker begründet sie damit, dass Kohl einer von nur drei europäischen Ehrenbürgern war - neben dem europäischen Gründervater Jean Monnet und dem früheren Kommissionspräsidenten Jacques Delors - sowie Wegbereiter des Euro. Auch sei es Kohls Wunsch gewesen, hieß es.

Die Details dieses ersten Staatsakts auf europäischer Ebene würden nun ausgearbeitet und ein Termin gesucht, sagte die Sprecherin. Informationen der „Bild am Sonntag“, wonach Kohls Leichnam nach dem Staatsakt mit dem Schiff über den Rhein zur Totenmesse nach Speyer gebracht werden soll, bestätigte sie nicht. Die Organisation beginne erst, sagte sie.