Die Staatsanwaltschaft Tübingen ermittelt nach dem tödlichen Unfall von Polizeichef Thomas Züfle gegen den Fahrer des Wagens. Das sei das routinemäßige Vorgehen bei Unfallermittlungen, sagte ein Sprecher der Behörde.

Tübingen/Wildberg - Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat nach dem

 
tödlichen Motorradunfall

des Stuttgarter Polizeichefs Thomas Züfle Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen den Fahrer des Unfallwagens aufgenommen. Das sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag und bestätigte damit Medienberichte. Dies geschehe routinemäßig bei Unfallermittlungen. Es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt, betonte der Sprecher.

Der 65-jährige Fahrer hatte Züfle am Sonntag laut Polizei beim Linksabbiegen die Vorfahrt genommen. Züfle starb am Unfallort, der 65-Jährige blieb unverletzt. Dessen 60 Jahre alte Frau, die bei dem Urteil verletzt worden war, ist inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen. Züfles Ehefrau fuhr auf einem zweiten Motorrad. Sie musste den Unfall mitanschauen und erlitt einen Schock.

"Er war ein Polizeibeamter und Vorgesetzter par excellence"

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte Züfle als vorbildhaften Staatsdiener. „Er war ein Polizeibeamter und Vorgesetzter par excellence“, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Kretschmann hob Züfles Menschlichkeit, Freundlichkeit, Führungsstärke und Augenmaß hervor. Sein bedachtes Handeln bei den Auseinandersetzungen um das Bahnprojekt Stuttgart 21 habe zu einer Annäherung der Konfliktparteien beigetragen.

Derzeit leitet Züfles Vertreter, Norbert Walz, die Geschäfte kommissarisch. Über eine Nachfolge ist nach Auskunft des Innenministeriums noch keine Entscheidung getroffen worden.

Mit einem Gedenkgottesdienst in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard wird am Freitag um 10.30 Uhr von Züfle Abschied genommen. Die ökumenische Feier leitet Stadtdekan Christian Hermes. Ihm zur Seite steht Kirchenrätin und Polizeipfarrerin Eva-Maria Agster. Reden sind geplant von Innenminister Reinhold Gall (SPD), Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und Landespolizeipräsident Wolf Hammann.