Der Tod der beiden Polizisten aus Rheinland-Pfalz sorgt auch in Brandenburg für Betroffenheit. Polizisten und Landesregierung gedenken der Opfer. Eine Beamtin erinnert sich an einen ähnlichen Fall, der sich 2017 in Brandenburg ereignete.

Potsdam - Polizisten in ganz Brandenburg haben am Freitag ihrer getöteten jungen Kollegen aus Rheinland-Pfalz gedacht. Um 10.00 Uhr traten an vielen Orten Beamte aus ihren Dienststellen für eine Schweigeminute nach draußen, unter anderem in Oranienburg, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam. „Es waren zwei von uns“, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Stefanie Klaus. Wichtig sei, die getöteten Kollegen nicht zu vergessen.

 

In Potsdam nahmen Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Innenminister Michael Stübgen (CDU) und Polizeipräsident Oliver Stepien im Lustgarten an der Gedenkminute teil. Polizisten legten zum letzten Gruß die Hand an die Mütze. Streifenwagen waren dazu angehalten, wenn möglich, um 10.00 Uhr eine Minute stehenzubleiben. Kleine schwarze Bändchen waren als Trauerflor an den Dienstwagen angebracht. Auch bundesweit wurde mit einer Schweigeminute der Toten gedacht.

Die zwei Polizisten - ein 29 Jahre alter Oberkommissar und seine 24 Jahre alte Kollegin, eine Polizeianwärterin - waren am frühen Montagmorgen in Rheinland-Pfalz bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Unter dringendem Tatverdacht stehen zwei 32 und 38 Jahre alte Männer, die noch am selben Tag festgenommen wurden und nun in Untersuchungshaft sitzen.

Gedenkstele für alle im Dienst Gestorbenen

Brandenburgs Ministerpräsident zeigte sich betroffen. „Die tödlichen Schüsse auf zwei junge Polizeibeamte in Kusel haben mich fassungslos gemacht. Sie wurden in Ausübung ihres Dienstes getötet, im Dienst für unsere Gesellschaft. Das ist bestürzend“, sagte Dietmar Woidke. Seine Gedanken seien bei den Familien, Freunden, den Kolleginnen und Kollegen der Opfer.

Auch auf dem Gelände des Polizeipräsidiums in Potsdam-Eiche wurde der beiden Opfer gedacht. Dort befindet sich eine zentrale „Stätte der Erinnerung und Mahnung“. Eine Gedenkstele erinnert an alle im Dienst gestorbenen Bediensteten. Drei weitere kleinere Erinnerungsstelen stehen für besonders tragische Ereignisse wie etwa getötete Beamte.

Menschen in Uniformen

„Das ist das Risiko, was die Kollegen jeden Tag bereit sind einzugehen, um für die Sicherheit der Menschen im Land zu sorgen“, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, Stefanie Klaus. Der Fall in Rheinland-Pfalz zeige das. Dass die Polizei Gewalt ausgesetzt sei und Menschen in den Uniformen seien, werde häufig vergessen.

Ihrer Einschätzung nach ist das Thema auch in Brandenburg ständig präsent. Sie erinnerte an den Tod von zwei Polizisten aus der Direktion Fürstenwalde vor fünf Jahren. Sie starben im Februar 2017, als ein Autofahrer sie mit hoher Geschwindigkeit überrollte, der im Verdacht stand, kurz zuvor seine Großmutter getötet zu haben.