In Frankreich stirbt ein chinesischer Tourist an der Krankheit. Der 80-Jährige ist in einem Krankenhaus in Paris behandelt worden.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Paris - In Frankreich ist ein am Corona-Virus erkrankter Mensch gestorben. Es ist der erste Tote in Europa. Der chinesische Tourist sei in einer Pariser Klinik der Krankheit erlegen, teilte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Samstag mit. Bei dem Mann handelte es sich demnach um einen 80-Jährigen, der aus der Provinz Hubei stammt. Der Mann sei im Hospital Bichat „strikt isoliert“ untergebracht gewesen, erklärte die Ministerin weiter. Vor zehn Tagen seien sechs infizierte Menschen in das Krankenhaus eingeliefert worden. Frankreich hat bislang insgesamt elf Fälle des Virus registriert.

 

Todesursache ist eine Infektion der Lunge

Der Mann sei am 16 Januar in Frankreich angekommen, sagte Agnès Buzyn. Er sei an einer Infektion der Lunge gestorben, hervorgerufen durch den Coronavirus. „Sein Zustand hat sich sehr schnell verschlechtert und er war seit einigen Tagen in einem kritischen Zustand.“ Die Tochter des Mannes, die sich ebenfalls angesteckt hatte, zeige inzwischen keine Krankheitssymptome mehr und können in den nächsten Tagen das Krankenhaus verlassen.

Krankheit breitet sich in China weiter aus

Unterdessen breitet sich das Coronavirus in China weiter aus und fordert neue Opfer. Die Zahl der Corona-Toten sei um 143 auf 1523 gestiegen, teilt die chinesische Gesundheitsbehörde NHC am Samstag mit. Dabei seien in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei 139 neue Todesfälle registriert worden, wovon 107 auf die Provinzhauptstadt Wuhan mit rund elf Millionen Einwohnern entfielen. Insgesamt seien 2641 neue Infektions-Fälle aufgetreten, die Gesamtzahl der bestätigten Erkrankten auf dem chinesischen Festland beläuft mehr als sechs Wochen nach dem Bekanntwerden der ersten Infektionen nun auf 66.492. Ein NHC-Vertreter betonte, dass sich die Behörde weiter darauf konzentriere, die Infektionsrate zu reduzieren.

China gibt sich zuversichtlich

Nach Ansicht von Außenminister Wang Yi hat China die Corona-Epidemie im Griff. „Durch unsere Anstrengungen ist die Epidemie im Großen und Ganzen unter Kontrolle“, hatte Wang am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters während eines Deutschland-Besuchs gesagt. Die Regierung habe rigorose und entschiedene Maßnahmen ergriffen. Viele gingen über die internationalen Gesundheits-Vorschriften und die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinaus. Im Kampf gegen die Epidemie wurden in den vergangenen Wochen Wuhan und andere Großstädte abgeriegelt, der Verkehr massiv eingeschränkt und die Ferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert.