Die Pflegeeltern des Todesschützen von Florida, äußern sich nach dem Blutbad mit 17 Opfern in der Presse. Demnach hätten sie keine Ahnung gehabt, dass „ein Monster unter unserem Dach wohnt“.

Washington - Das Ehepaar, das den Todesschützen von Florida bei sich zu Hause aufnahm, hat Nikolas Cruz als verschroben, aber liebenswürdig beschrieben. Sie hätten keine Ahnung gehabt, dass „ein Monster unter unserem Dach wohnt“, sagte Kimberley Snead aus Parkland der Zeitung „Florida Sun Sentinel“ vom Sonntag.

 

Cruz sei wegen des Todes seiner Adoptivmutter deprimiert gewesen. Das Ehepaar Kimberley und James Snead nahm Cruz im November bei sich auf, nachdem seine Adoptivmutter an den Komplikationen einer Lungenentzündung gestorben war. Er sei ein Freund ihres Sohnes gewesen. Der 48-jährige Armeeveteran James Snead erklärte, er habe Cruz gesagt, dass es Regeln geben würde, und diese habe er penibel befolgt.

Cruz tötete am Mittwoch 17 Menschen an seiner ehemaligen High School in Parkland, Florida, von der im vergangenen Jahr aus „disziplinarischen Gründen“ verwiesen worden war. Er benutzte ein legal erworbenes Schnellfeuergewehr und besaß mehrere weitere Waffen. Seine Pflegefamilie wusste davon. Sie fand das nicht ungewöhnlich, weil sie selber Schusswaffen besitzt.

Die Sneads sagten im „Sentinel“, Cruz sei offenbar aufgewachsen, ohne jemals Hausarbeit verrichten zu müssen. Demnach konnte er weder kochen, noch Wäsche waschen oder eine Mikrowelle bedienen. „Er war sehr naiv. Er war nicht dumm, einfach nur naiv“, sagte James Snead. Er habe einsam gewirkt und eine Freundin gewollt, sagte das Ehepaar. Zuletzt sah das Paar Cruz auf der Polizeiwache nach dem Massaker. Er habe einen Krankenhauskittel und Handschellen getragen. „Er sagte, es tue ihm leid“, erzählte James Snead. „Er sah verloren aus, absolut verloren.“