Kein bisher bekannter Planet ist so extrem lebensfeindlich wie Wasp-18b. Die Atmosphäre des Planeten besteht aus reinem Kohlenmonoxid. Selbst Wissenschaftler sind sprachlos über ihre Entdeckung.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

New York/Stuttgart - Mars, Jupiter und Venus sollen lebenfeindlich sein? Im Vergleich zum dem mindestens 325 Lichtjahre von der Erde entfernten Planeten Wasp-18b erscheinen sie geradezu als planetarische Paradiese. Wissenschaftlern der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa haben das Gestirn im Sternbild Phönix als tödlichsten aller bisher bekannten Planeten ausgemacht. Wasp-18b hat eine absolut lebensfeindliche Atmosphäre, die man bisher so zuvor noch nie gemessen hat.

 

Der Planet wurde 2009 von Coel Hellier, Astrophysik-Professor an der englischen Keele University mit Hilfe des SuperWASP-Projekts entdeckt. Dabei handelt es sich um ein internationales Forschungskonsortium, das eine Reihe von Robotik-Teleskopen zur Suche von Exoplaneten betreibt.

Atmosphäre aus Kohlenmonoxid

Die Oberfläche von Wasp-18b besteht weder aus Wasserdampf noch aus Sauerstoff, sondern ausschließlich aus Kohlenmonoxid, was die Entstehung von Leben völlig unmöglich macht. Hinzu kommt: Der Planet kreist so nahe um einen Stern, dass die enorme Strahlung alles sofort auslöschen würde, wie die Nasa berichtet.

Wasp-18b wiegt rund zehn Mal mehr als Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems. „Die Zusammensetzung von Wasp-18b widerspricht allen Erwartungen. Wir kennen keinen anderen Planeten, auf dem Kohlenmonoxid so vorherrschend ist, erklärt Kyle Sheppard vom NASA Goddard Space Flight Center im Wissenschaftsmagazin „Astrophysical Journal Letters“.

Geschichtet wie ein Käsekuchen

Die Atmosphäre von Wasp-18 ist geschichtet wie ein Käsekuchen: Die Troposphäre – das erste Stockwerk des Planeten, deren Grenze in etwa 15 Kilomteren Höhe liegt – besteht aus kühlem Kohlenmonoxid, die darüber liegende Stratosphäre (bis 50 Kilometer Höhe) aus dem heißem Gas. In rund einer Million Jahren soll er in sein Zentralgestirn stürzen und verglühen.