Freibad in Stuttgart-Botnang 13-Jähriger nach Badeunfall gestorben

Die Nichtschwimmer-Quote bei Flüchtlingen ist hoch. Wovor Experten schon seit langem warnen, ist nun eingetreten: In Stuttgart gibt es ein totes Kind nach einem Badeunfall.
Stuttgart - Die schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten: Ein 13-jähriger Flüchtlingsjunge, der am vergangenen Samstag in einem Freibad in Stuttgart-Botnang im Schwimmbecken untergegangen war, ist nun in einem Krankenhaus gestorben. Die Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen übernommen.
Der Junge war bei dem Unfall am Samstag gegen 18.15 Uhr auf dem zwei Meter tiefen Grund des Schwimmbeckens leblos gefunden worden. Er hatte zuvor mit anderen Kindern auf dem Gelände des ASV Botnang gespielt. Nach Angaben eines Vereinssprechers hatte er sich am Beckenrand immer wieder auf den Grund sinken lassen, um sich von dort wieder an die Wasseroberfläche abzustoßen. Irgendwann trieb er auf dem Grund – was offenbar mit Verspätung entdeckt wurde. Der Bub, der aus dem nahen Flüchtlingsheim stammte, wurde vom diensthabenden Bademeister aus dem Becken gezogen und wiederbelebt. Rettungskräfte brachten den Jungen ins Krankenhaus.
Allerdings konnte dem 13-Jährigen nicht mehr geholfen werden. Wie die Polizei nun mitteilte, ist er am Mittwochnachmittag, vier Tage nach dem Zwischenfall, gestorben. Die genaue Todesursache, etwa Wasser in der Lunge oder eine Vorerkrankung, ist noch unklar. Die Mordkommission der Stuttgarter Kripo kümmert sich nun um den Fall.
Stadt will beim Schwimmunterricht nachbessern
Der hat freilich auch eine politische Dimension. Denn schon seit längerem warnt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) vor dem Nichtschwimmer-Problem unter Flüchtlingen. „Es steht zu wenig Wasserfläche zur Verfügung“, sagt etwa Ursula Jung, Vizepräsidentin des DLRG-Landesverbands Württemberg. Das Problem gehe aber tiefer – und betrifft im Grunde alle Kinder in den Grundschulen. Laut DLRG kann ein Drittel der Kinder unter zehn Jahren nicht schwimmen.
Die Stadt Stuttgart hat angekündigt, den Schwimmunterricht an Ganztagsgrundschulen zu verstärken. „An zehn Grundschulen findet kein Schwimmunterricht statt“, hatte OB Fritz Kuhn auf Anfrage der SPD im Februar dieses Jahres einräumen müssen. Dafür sollten ausgebildete Fachkräfte der Sportvereine in die Bresche springen.
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