Am Landgericht Ulm hat am Donnerstag der Prozess um einen tödlichen Messerangriff auf zwei Schulmädchen in Illerkirchberg begonnen. Die Verteidigerin beschreibt zuvor den Zustand des 27-jährigen Angeklagten.

Mit einer leichten Verzögerung und unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat der Prozess um einen tödlichen Messerangriff auf zwei Schulmädchen in Illerkirchberg vor dem Landgericht Ulm begonnen. Angeklagt ist ein 27 Jahre alter Flüchtling aus Eritrea.

 

Angeklagter wollte Ausweispapiere erzwingen

Er soll am 5. Dezember in der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis eine 14-Jährige und eine 13-Jährige auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben. Die 14 Jahre alte Schülerin starb an ihren Verletzungen im Krankenhaus, ihre Freundin überlebte schwer verletzt. Angeklagt ist er wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung.

Der Mann wurde kurz nach der Tat festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft wollte er mit dem Messer beim Landratsamt Ausweispapiere erzwingen.

Fünf Verhandlungstage angesetzt

Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte am 4. Juli fallen. Der Andrang auf die Zuschauerplätze hielt sich am ersten Prozesstag in Grenzen. Der Prozessstart verzögerte sich wegen eines verspäteten Dolmetschers.

Die Verteidigerin des 27-Jährigen hat ihren Mandanten als deutlich mitgenommen beschrieben. Seine Stimmung sei gedämpft, sagte die Juristin vor dem Prozessbeginn am Freitag. Bis auf ein kleines Verfahren wegen Fahrens ohne Führerschein sei er strafrechtlich völlig unbelastet. Der Flüchtling aus Eritrea muss sich vor dem Landgericht Ulm wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung verantworten.