Der Zustand des schwer verunglückten Nachwuchspiloten Juan Manuel Correa bessert sich nur langsam. Der Rennfahrer ist zwar wieder bei Bewusstsein, kann aber noch immer nicht operiert werden. Der Weltverband will schnell Lehren aus seinem Unfall ziehen.

London - Drei Wochen nach dem Horrorunfall von Spa liegt der schwer verletzte Rennfahrer Juan Manuel Correa nicht mehr im künstlichen Koma. Für eine dringend notwendige Bein-Operation ist der Formel-2-Pilot aber weiter zu schwach. Seine Behandlung bleibe „ein Rennen gegen die Zeit“, teilte Correas Medienagentur mit. Der 20-Jährige wird weiter auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses überwacht. Sein Zustand sei nicht mehr kritisch, aber immer noch ernst. Bis er vollständig wieder erwacht sei, könne es noch einige Tage dauern, hieß es am Wochenende.

 

Der Nachwuchspilot mit amerikanischem und ecuadorianischem Pass war am 31. August in den Unfall mit Anthoine Hubert verwickelt gewesen. Der Franzose starb noch am Unfall-Tag in Belgien, Correa erlitt schwere Beinverletzungen und eine leichte Wirbelverletzung. Zudem wurde seine Lunge in Mitleidenschaft gezogen, er erlitt später einen Atemstillstand. Deshalb wurde der Fahrer des Sauber-Junior-Teams in der Klinik bislang künstlich beatmet.

Unglück löst eine Sicherheitsdebatte aus

Seine Ärzte planen nun eine Beinoperation. Diese soll das Risiko dauerhafter Schäden senken. Die OP sei jedoch erst möglich, wenn Correas Lunge einen mehrstündigen Eingriff überstehen könne.

Das Unglück von Spa hatte eine Sicherheitsdebatte ausgelöst. Correa war mit seinem Rennwagen mit hoher Geschwindigkeit in die Seite von Huberts Auto gekracht. Der Unfallhergang und die Ursachen werden weiter untersucht.

Erste Erkenntnisse der Ermittlungen könnten nach dem Willen des Weltverbands FIA bereits zur kommenden Saison zu Änderungen im technischen Reglement auch für die Formel 1 führen. So wird geprüft, wie die Chassis der Rennwagen weiter verstärkt werden können, um enormen Kräften wie bei dem Unfall von Spa besser standhalten zu können. Spätestens 2021 dürften die Anforderungen bei den Crashtests und der Belastbarkeit für die Autos weiter steigen.