Die Tötung Aiman al-Sawahiris, des Chefs von Al-Kaida, schließt ein historisches Kapitel, kommentiert Dieter Fuchs.
Der Jubel in den USA über die Tötung des Terroristenführers Aiman al-Sawahiri ist aus psychologischen und politischen Gründen verständlich. Schließlich ist er mitverantwortlich für den folgenreichsten Terroranschlag der Geschichte. 3000 Menschen wurden am 11. September 2001 auf amerikanischen Boden ermordet, eine der schwersten Demütigungen der USA seit ihrem Bestehen. Zwei Kriege, in Afghanistan und im Irak, sowie die Preisgabe demokratischer Grundwerte waren die Folge. Der Tod Osama bin Ladens und Aiman al-Sawahiris war ein legitimes Ziel amerikanischer Politik. Die Behauptung des ehemaligen Präsidenten Barack Obama, die Nachricht seines Todes sei ein Beweis dafür, „dass man Terrorismus ausrotten kann“, ist allerdings nicht mehr als politische Lyrik. Solange es Machtpolitik gibt, wird es Terrorismus geben. Nur sein Gesicht verändert sich.