Torhüter beim Live-Podcast Wie kommen die VfB-Keeper miteinander klar, Herr Bredlow?

VfB-Torhüter Fabian Bredlow (Mi.) im Gespräch mit den MeinVfB-Reportern Philipp Maisel (li.) und Christian Pavlic. Foto: Baumann/hb

Zwischen der Nummer eins und der Nummer zwei im Tor kann schon mal ein unschöner Konkurrenzkampf entbrennen. Wie läuft das beim VfB Stuttgart? Das hat Fabian Bredlow im PubCannstatt, dem Live-Podcast unserer MeinVfB-Redaktion, erzählt.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Das Lob kam gleich zu Beginn – in Form einer eingespielten Nachricht. Und vom Chef. „Fabian Bredlow hat eine besondere Rolle bei uns, eine besondere Verantwortung. Dafür braucht es starke Nerven und einen starken Charakter“, sagte Fabian Wohlgemuth, der Sportvorstand des VfB Stuttgart – und scherzte: „Als Berliner ist er wie ich in Stuttgart mit der gleichen Hypothek angetreten.“

 

Die Nachricht vom Band kam gut an beim PubCannstatt, dem Live-Podcast unserer MeinVfB-Redaktion – vor allem beim Gast vor Ort in der Alten Schule, der Kult-Kneipe in Gablenberg. „Da freue ich mich sehr drüber“, sagte Fabian Bredlow – der öffentlich eher selten gelobt wird.

Das hat viel mit der Rolle zu tun, die der Keeper beim VfB Stuttgart ausfüllt. Der 30-Jährige ist die Nummer zwei hinter Alexander Nübel. Ist daher meist nur als hochkarätiger Trainingspartner gefragt, muss aber voll da sein, wenn bei der Nummer eins doch mal was schief geht. So wie kürzlich vor der Partie gegen Paris St. Germain.

Alexander Nübel fehlte am Tag vor dem letzten Spiel in der Champions League krank. Am Spieltag selbst wurde es zwar besser beim Stammtorhüter des VfB, irgendwann schrieb er aber eine Nachricht an seinen Stellvertreter, dass es nicht reicht für einen Einsatz. Direkt vor dem Anpfiff folgte die nächste Message aufs Handy. „Da hat Alex mir viel Glück gewünscht“, erinnerte sich Bredlow.

Fabian Bredlow im Spiel des VfB Stuttgart gegen Paris Saint-Germain. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Das zeigt aus Sicht des gebürtigen Berliners ganz gut, wie es im Torhüterteam des VfB zugeht. Da herrscht kein erbitterter Konkurrenzkampf, man unterstützt sich – damit am Ende jeder sein Leistungslevel steigern kann. „Man profitiert von einem normalen Klima untereinander“, findet Fabian Bredlow, der nichts von Grabenkämpfen auf der Torlinie hält.

Schließlich gelte innerhalb eines Torhüterteams doch: „Ich brauche dich und du brauchst mich, um besser zu werden.“ Die Keeper seien „ein bisschen anders als Feldspieler“, erklärte Fabian Bredlow am Dienstagabend, „wir sind voneinander abhängig.“ Er meint das tägliche Training, in dem logischerweise nicht jeden Schuss aufs Tor der Torwarttrainer ausführen kann.

Die Rolle als Nummer zwei hat Fabian Bredlow stets angenommen, auch wenn er in seiner VfB-Zeit (seit 2019) auch zeitweise schon Keeper Nummer eins war. Auch im Alter von 30 Jahren steht für ihn im Vordergrund, dass es sich noch weiterentwickeln kann – und das sieht er in Stuttgart unter dem Torwarttrainer Steffen Krebs gegeben. „Ich hatte und habe hier immer das Gefühl, ich kann mich weiterentwickeln“, sagte er, „das ist extrem wichtig.“

Dazu kommt, dass er den Club, die Fans, die Stadt, seinen Wohnort Waiblingen längst liebgewonnen hat. „Es macht mir nach wie vor großen Spaß, für diesen Verein zu spielen und zu trainieren.“ Und voll da zu sein, wenn er gebraucht wird.

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