Der Stuttgarter Sportvorstand spricht über die Konstellation beim ausgeliehenen Schlussmann – und berichtet, dass Nübel intern auch harte Töne anschlagen kann.

Sport: David Scheu (dsc)

Für Alexander Nübel war das Duell mit dem FC Bayern am Freitag ohne Frage kein Bundesliga-Spiel wie jedes andere. Bis 2026 ist der Torhüter vom Rekordmeister an den VfB Stuttgart ausgeliehen, um in Bad Cannstatt zu reifen und sich zu entwickeln. Eine vorzeitige Rückkehr nach München bereits in diesem Sommer ist per Option zwar möglich, durch die Vertragsverlängerung von Manuel Neuer beim Rekordmeister aber äußerst unwahrscheinlich geworden.

 

Auch beim VfB rechnet man momentan damit, dass Nübel auch in der kommenden Saison in Stuttgart zwischen den Pfosten stehen wird. „Erst einmal gehen wir davon aus, dass uns Alex bis 2026 als wichtiger Eckpfeiler und Führungsspieler auch erhalten bleibt“, sagte der Stuttgarter Sportvorstand Fabian Wohlgemuth am Sonntag in der TV-Sendung „Doppelpass“ auf Sport 1.

Nübel „kann intern schon auch die harten Töne anschlagen“

Könnte Nübel womöglich sogar noch länger bleiben, falls der FC Bayern auf einen anderen Torhüter als Neuer-Nachfolger setzt? Zwar versuche man, so Wohlgemuth, im steten Austausch mit dem FCB und Nübel die Planungsinteressen des VfB einzubringen. Zugleich aber betont der Sportchef auch mit Blick auf eine Zukunft von Nübel in Stuttgart nach 2026: „Aktuell wird dieser Fall nicht diskutiert.“ Der Zeitraum bis dahin sei schlichtweg noch ein sehr langer.

Bayern-Trainer Vincent Kompany (links) und VfB-Torhüter Alexander Nübel nach dem Aufeinandertreffen am Freitagabend Foto: imago/ActionPictures

Hinzu kommt, dass sich bei einem längerfristigen Verbleib von Nübel die Frage der Finanzierbarkeit stellen würde – und dass in der Stuttgarter U 21 in Person von Dennis Seimen ja ein Toptalent reift, das mittelfristig den Platz zwischen den Pfosten übernehmen soll und dem man den Weg nach oben nicht verbauen will.

Dass Nübel womöglich zu ruhig und introvertiert für das Haifischbecken FC Bayern sein könnte, glaubt Wohlgemuth derweil nicht: „Er entwickelt sich als Persönlichkeit und kann intern schon die harten Töne anschlagen. Natürlich ist er am Ende trotzdem ein sachlicher Ostwestfale. Von daher passt die Mischung“, sagt der 44-Jährige und ergänzt: „Was die Persönlichkeit betrifft, glaube ich schon, dass er auch jemand für den FC Bayern sein kann.“