Eine Zeit lang waren Torhüterwechsel beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers an der Tagesordnung. Dann kehrte Ruhe ein – bis sich Stammkeeper Markus Krauss am vergangenen Samstag schwer verletzte. Jetzt gibt Daniel Wagner sein Comeback.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Es hat Zeiten gegeben bei dem Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers, da gehörte die Torhüterfrage zu jeder Pressekonferenz wie der Kaffee für den Trainer. Das liegt noch gar nicht so lange zurück. Unter Massimo Morales war das, der bis vergangenen September in Degerloch das Sagen hatte – und ein wahres Bäumchen-wechsle-dich-Spiel inszenierte, dessen Begründung oft nur schwer nachvollziehbar war.

 

Das ist vorbei, nachdem Jürgen Hartmann und vor allem Horst Steffen das Kommando übernommen haben. Seither ist Markus Krauss die Nummer eins – oder besser: war. Bis letzten Samstag, als der Schlussmann kurz vor der Pause von Osnabrücks Stürmer Adriano Grimaldi attackiert wurde, regungslos am Boden liegen blieb und vom Platz getragen werden musste. Diagnose: ausgekugelter Ellbogen, hinzu kam ein gerissenes Band, so dass der 26-Jährige inzwischen in Tübingen operiert werden musste. „Für einen Torhüter ist das der Super-GAU“, so der Mannschaftsarzt Christian Mauch. Vergleichbar mit einem Kreuzbandriss bei einem Feldspieler. Auch wenn der Heilungsprozess vielleicht etwas schneller geht. Drei Monate Pause sind veranschlagt – das reicht zur neuen Saison.

„Unter den gegebenen Umständen möchte ich eigentlich gar nicht viel sagen“, sagt Daniel Wagner, der Ersatztorwart. Dafür sagte der Trainer Steffen unmittelbar nach dem Osnabrück-Spiel: „Die Kickers sind mit Daniel Wagner als Nummer zwei in die Saison gegangen, deshalb wird er jetzt in Unterhaching spielen.“ Für Mark-Patrick Redl bleibt der Platz auf der Bank, wie vor einer Woche. Dort saß der in der Hierarchie eigentlich hinter Wagner stehende Schlussmann nur, weil er das U-23-Kontingent ausfüllt. Daran ändert sich nichts.