Auch eine Obduktion konnte nicht genau klären, wie eine Frau aus Murrhardt-Fornsbach ums Leben gekommen ist. Ein Verbrechen schließt die Polizei dennoch aus.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Einen Monat lang hatten Behörden und freiwillige Helfer verzweifelt nach der vermissten Frau aus Murrhardt (Rems-Murr-Kreis) gesucht, zum Schluss blieb nur die traurige Nachricht, dass sie nicht mehr lebt. Doch woran genau die 54-Jährige gestorben ist, wird möglicherweise nie komplett aufgeklärt werden.

 

Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen

Auf Anregung der Polizei hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart den Leichnam der Fornsbacherin untersuchen lassen. Das Ergebnis der Untersuchung liegt nun vor – doch die Erkenntnisse daraus sind überschaubar. Wie Robert Silbe, der Sprecher der Polizei Aalen, auf Nachfrage mitteilt, ließ sich die Todesursache der Frau wegen des Zustands des Leichnams nicht mehr mit Sicherheit feststellen. „Nach der Obduktion können wir aber zumindest ein Fremdverschulden ausschließen“, so Silbe.

Weitere Todesursachen, welche die Rechtsmediziner ausschließen können, waren demnach eine Unterkühlung sowie ein Ertrinken – Letzteres wurde geprüft, da der Leichnam der Frau im Wasser eines Feuchtgebietes beim Stadtteil Fornsbach gefunden wurde. Auf einen Suizid gibt es laut Silbe keine Hinweise, ausgeschlossen werden kann dies aber auch nicht – ebenso wenig wie eine medizinische Ursache.

Vermisst in Fornsbach: Hatten die Helfer je eine Chance?

Auch wenn Fernsehkrimis das Publikum manchmal glauben lassen, Gerichtsmediziner könnten wahre Wunder vollbringen, sind sie in diesem Fall offenbar an ihre Grenzen gestoßen. Denn auch der genaue Todeszeitpunkt konnte nicht ermittelt werden. „Die kriminalpolizeilichen und rechtsmedizinischen Erkenntnisse deuten aber auf eine bereits längere Liegezeit hin“, erklärt Silbe.

Die Fornsbacherin Beate Z. galt seit dem 15. April als vermisst. Laut der Suchmeldung der Polizei litt sie an einer Form von Demenz, was die Befürchtung aufwarf, dass sie sich in einer hilflosen Situation befinden könnte. In den sozialen Medien verbreiteten sich Suchaufrufe. Freiwillige organisierten Suchaktionen und verteilten Flugblätter – ob sie jemals eine Chance hatten, die 54-Jährige lebend zu finden, wird angesichts der spärlichen Obduktionsergebnisse wohl nie geklärt werden. Schlussendlich wurde die Tote am 11. Mai von einem Passanten entdeckt.