Gut einen Monat nach dem gewaltsamen Tod der Seniorchefin eines Asia-Restaurants rätselt die Polizei nach wie vor über Täter und Motiv. Jetzt hofft man, über ein anonymes Hinweissystem im Internet an weitere Informationen zu kommen.

Backnang - Gut einen Monat, nachdem die 53-jährige Betreiberin des Backnanger China-Restaurants Asien Perle tot in ihrem Lokal in der Stuttgarter Straße aufgefunden wurde, hat die Polizei, noch keine heiße Spur. Zwar hat die 40-köpfige Sonderkommission eigenen Angaben zufolge mehr als 200 Zeugen aus dem persönlichen und geschäftlichen Umfeld der Getöteten ermittelt und zu einem großen Teil auch vernommen, aus den Aussagen habe sich aber bisher weder ein Tatverdacht noch ein Motiv ergeben.

 

Auch die am Tatort gesicherten Spuren haben bisher nicht zur Aufhellung der Hintergründe geführt. Als sicher gilt nach der Obduktion lediglich, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.

Schutz für Whistleblower

Um mögliche Zeugen zu erreichen, die sich bisher nicht gemeldet haben, weil sie ihre Identität nicht der Polizei preis geben wollen, hat diese nun ein Hinweissystem im Internet eingerichtet. Über eine verschlüsselte Adresse könne der potenzielle Informant Kontakt mit der Soko aufnehmen, ohne dass diese den Absender zurückverfolgen könne, so die Polizei. W ie der „professionelle Schutz für Whistleblower“ funktioniert, erklärt das Landeskriminalamt auf einer eigenen Seite im Internet. Dort kann auch ein entsprechender Flyer heruntergeladen werden.

Um den Link auf die Internetseite bekannt zu machen, hat die Polizei im Backnanger Fall Fahndungsplakate sowohl in deutscher als auch in chinesischer Sprache veröffentlicht. Natürlich könnten Zeugen aber auch ganz konventionell einfach zum Telefonhörer greifen (0 71 51/950-218).