Nach dem Tod von Kim Wall hat ihre Familie ein emotionales Video veröffentlicht, das zeigt, was für ein Mensch die Journalistin war.

Kopenhagen - Aus einem furchtbaren Verdacht wurde schreckliche Gewissheit: nachdem die schwedische Journalistin Kim Wall verschwand, wurde erst ihr Torso und am vergangenen Wochenende nun auch ihr abgetrennter Kopf gefunden. Zudem wurden die Beine der Schwedin geborgen. Kim Wall war nach einem Interview mit dem dänischen Tüftler Peter Madsen auf dessen U-Boot im August vemisst worden. Madsen steht im Verdacht, die 30-Jährige ermordet zu haben, er selbst bestreitet das.

 

Walls Eltern und ihr Bruder haben nun ein bewegendes Video auf Youtube veröffentlicht, in dem sie ihrer toten Tochter und Schwester gedenken. Im Video sind Ausschnitte aus dem Leben der 30-jährigen Journalistin zu sehen, die zeigen, was für ein Mensch Kim Wall war.

Ihre Eltern Ingrid und Joachim und ihr Bruder Tom erzählen von ihr, von dem, was sie ausmachte, welche Träume sie hatte und weshalb sie Journalistin wurde. Das Video beginnt mit den Worten ihrer Mutter: „Hier, an der Ostseeküste, ist Kim Wall aufgewachsen, hier spielte sie als Kind“. Die Bilder im Video zeigen Kim Wall als Kind und als Jugendliche und später als Erwachsene, abwechselnd mit Bildern ihrer Familie. Ihre Mutter erzählt: „Die große Welt interessierte sie immer – sie war immer neugierig, wie andere Menschen in der ganzen Welt lebten“.

Im Video sieht man Kim Wall in Indien, im Urlaub, bei der Entgegennahme ihres Bachelor-Zeugnisses. Ihre Mutter erzählt von ihren beruflichen Stationen und ihren Aufenthalten im Ausland. Ihr Vater Joachim spricht von ihrer Zukunft, die es nicht mehr gibt: „Sie war glücklich. Die Zukunft war strahlend. Es gab keine dunklen Wolken“.

Zu sehen ist auch ein Foto der Journalistin mit ihrer Familie, das kurz vor ihrem Tod aufgenommen wurde. Es ist ein Foto, das Teil einer Familien-Tradition ist. Seit Kim Walls Kindheit versammelt sich die Familie einmal im Jahr im Garten des Hauses und macht ein Foto. Alle Bilder hängen an der Wand vor Kim Walls altem Kinderzimmer. „Es gibt noch Platz für viele weitere Fotos. Aber es wird keine mehr geben. Kim wird nicht zurückkehren“, sagt ihre Mutter. In Erinnerung an ihre Tochter hat die Familie eine Stiftung gegründet, die Kim Walls Namen trägt und mit der sie Reporterinnen bei außergewöhnlichen Reportagen unterstützen wollen.