Im Ludwigsburger Marstall-Center wurde ein toter Mann gefunden. Entdeckt haben ihn zwei Jugendliche, die zufällig in dem Gebäudebereich unterwegs waren. Offenbar hat die Leiche dort schon mehrere Wochen gelegen.
Ludwigsburg - Zwei Jugendliche haben im Marstall-Center eine Leiche entdeckt. Den grausigen Fund, der jetzt erst bekannt wurde, haben die beiden schon am Sonntag gemacht. Laut der Polizei fanden die Jungen den Verstorbenen in einer Toilette, die über die Treppenhäuser und Gänge des ehemaligen Bürotrakts des Einkaufscenters an der Bietigheimer Straße zugänglich ist.
Leiche lag mehrere Wochen in der Toilette
Der Verstorbene sei 70 Jahre alt gewesen und der Polizei aus der Ludwigsburger Alkoholikerszene bekannt. Er soll eines natürlichen Todes gestorben sein. Fremdeinwirkung schließen die Ermittler aus. Offenbar lag die Leiche seit mehreren Wochen unbemerkt in der Toilette. Eine Vermisstenmeldung über den 70-Jährigen ging während dieser Zeit nicht bei der Polizei ein. Allerdings sei der Mann auch alleinstehend gewesen, sagte der Polizeisprecher Peter Widenhorn. Falls keine Angehörigen des Verstorbenen ermittelt werden können, wird sich die Stadt Ludwigsburg um seine Bestattung kümmern müssen.
Gefunden wurde der Tote in dem Gebäudeflügel des Marstall-Centers, der zum Schloss hin ausgerichtet ist. Es ist einer der wenigen Abschnitte, die derzeit frei zugänglich bleiben müssen. Über seine Treppenhäuser und Kellergänge gelangen die Bewohner des Marstall-Centers von ihren Wohnungen in die Tiefgarage. Der Rest des Gebäudes ist zum größten Teil abgesperrt, weil der neue Centerbetreiber ECE im Dezember mit der Sanierung begonnen hat. Da im offenen Gebäudeabschnitt und dem Parkhaus bisher nur der Asbest entsorgt wird und keine größeren Bauarbeiten stattfinden, kann man sich darin fast unbeobachtet bewegen. Dadurch treiben sich nach Polizeiangaben bisweilen Obdachlose, Alkoholiker oder Jugendliche dort herum. Schmutzige Gänge und Müllhaufen in den Treppenhäusern seien die Folge, Autos und Motorräder seien in der Tiefgarage auch schon angezündet worden. In den letzten Wochen habe sich die Lage allerdings beruhigt. „Im Moment sehen wir das nicht als Problembereich“, sagte Peter Widenhorn.