Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Gründung: Das Alexanderstift in Großerlach-Neufürstenhütte ist als Flüchtlingsheim gebaut worden: In den 1950er-Jahren kamen dort Bessarabiendeutsche unter. In den 1970ern wurde das Alexanderstift zum Pflegeheim umgebaut. Das Gebäude für betreutes Wohnen, in dem sich der Totschlag ereignet hat, gibt es seit den 90er Jahren.

 

Finanzlage: Laut der Diakonie Stetten war die Nachfrage nach Pflegeheimplätzen seit Jahren zurückgegangen: Waren in dem Heim 2010 noch 65 Plätze belegt, waren es im vergangenen Jahr nur noch 28. Versuche, das Heim rentabel zu gestalten, schlugen fehl. Laut der Diakonie Stetten lag die sinkende Nachfrage auch im hohen Angebot von Pflegeplätzen in der Umgebung begründet. Der Umbau des Heims, um den Anforderungen der Landesheimbauverordnung zu genügen, hätte sich finanziell nicht rentiert.

Schließung: Im Oktober 2017 wurden die Bewohner des Heims und ihre Angehörigen in einer Infoveranstaltung über die Pläne unterrichtet, das Pflegeheim zum September 2018 zu schließen und auch die ambulante Versorgung der angegliederten Häuser in Großerlach sukzessive einzustellen. Ersteres ist nun schon früher geschehen: Vor rund anderthalb Monaten ist der Alexanderstift an die Senioren Paradies GmbH verkauft worden. Laut der Gemeinde Großerlach wird diese bald offiziell offenlegen, wie es mit dem ehemaligen Alexanderstift in Zukunft weitergehen soll.

Verbrechen: Am 5. Januar dieses Jahres ereignete sich in einem Haus für betreutes Wohnen ein Totschlag. Eine 62 Jahre alte Bewohnerin, die unter Wahnvorstellungen litt, drang in die Wohnung einer 91-Jährigen ein. Weil sie überzeugt war, die Dame sei vom Teufel besessen, verletzte sie diese mit einem Schlüssel und erstickte sie schließlich