Die Wildmeisterei gehört zu den Höhepunkten der Route, die den Radfahrer der Tour de Region rund um das Bärenschlössle führt.  

Stuttgart - Zuerst steigen wir ein statt auf: Die S-Bahn bringt uns mit Fahrrädern in wenigen Minuten aus dem Stuttgarter Stadtkessel zur Haltestelle Universität im Pfaffenwald. Vom Bahnsteig geht es nach oben zum Startpunkt unter dem Rondell. Lukas und Simon, unsere beiden sieben Jahre alten Testfahrer, setzen die Helme auf und steigen auf die Räder. Damian, mit vier Jahren ("Ich bin schon viereinhalb!") der jüngste Tester, macht es sich im Kindersitz auf Papas Fahrrad bequem.

 

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Nach etwa 300 Metern in Richtung Süden erreichen wir die Universitätsstraße, der wir nach links folgen. Es geht über die laute B14 nach rechts in den Knappenweg, den wir bis kurz vor die Gäubahn-Unterführung hinunterrollen. Einen kurzen Halt später springt die Ampel bei der Bushaltestelle auf Grün, und wir biegen nach der Unterführung sofort nach links in den Dachswaldweg. Zwei Minuten später ist schon das erste Highlight erreicht: das Waldheim Heslach. Die Kinder lehnen die Räder an die nächstbeste Hecke und stürmen zum Spielplatz. Aus kleinen Radlern werden sofort furchtlose Ritter, die über Hängebrücken stürmen. Die Erwachsenen zieht es hingegen unter den schattigen Kronen der großen Obstbäume zu Tisch.

Das Eis war das Beste

Eine Stunde später legen die Ritter ihre imaginäre Rüstung wieder ab. Wir schieben die Räder am Spielplatz vorbei und radeln nach links weiter auf dem Dachswaldweg leicht bergauf. Auch beim Nachwuchs sind die ersten Seufzer zu hören. Doch schon nach wenigen Hundert Metern ist die "Bergetappe" der Tour zu Ende. Scharf nach rechts geht es abwärts (Rutschgefahr!), von links dröhnt die Blechkarawane auf dem Schattenring. Kurz darauf rollen die Räder nach über die B 14-Brücke, direkt danach biegen wir wieder links ab und radeln - unter der Schnellstraße hindurch - auf der Schlösslesallee in Richtung Rot- und Schwarzwildpark.

500 Meter weiter führt die Tour nach rechts den Bettelweg hinauf. Kurz darauf steigen uns köstliche Düfte vom direkt am Weg liegenden Grillplatz entgegen. Auch hier könnte man eine Pause einlegen. Doch die Jugend ist voll in Fahrt, Simon und Lukas sind die ersten beim Forsthaus 1.

Einmal links abgebogen geht es den Glemsweg entlang. Wenn sich ihre Kinder für die Römer interessieren, dann sollten sie etwa nach einem Kilometer nach links in den Kutschenweg einbiegen und über dem Glemsweiherweg und das Calwer Sträßchen zum Römischen Haus radeln. Hier stand einmal ein heiliger Tempel, von dem mittlerweile nur noch Außenmauerreste zu sehen sind. Bei Ausgrabungen wurden hier Tonscherben aus dem zweiten Jahrhundert entdeckt.

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Ohne den Abstecher zu den Römern rollen die Räder am Glemsbrunnen und am Rotwildgehege vorbei. Es nicht mehr weit bis zur Wildmeisterei am Bärensträßle. In dem 1830 errichteten Gebäude wohnte früher der Wildhüter. Heute sind dort oft interessante Ausstellungen zu sehen.

Nun ist auch rasch das Bärenschlössle auf einer großen Lichtung im Wald erreicht, wo unsere kleinen Testfahrer das Eisangebot testen. Danach geht es zum Kreisel an der Magstadter Straße, über die wir die Räder schieben. Jetzt radeln wir am Klärwerk Bandtäle vorbei zurück zur S-Bahn Haltestelle. Lukas und Simon sind sich einig, es war eine "schöne Tour". Und was war das Beste? "Das große Eis."

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Ausflugsziel: Der Rot- und Schwarzwildpark ist eines der beliebtesten Stuttgarter Ausflugsziele. Spaziergänger und Jogger lieben die schattigen Wege rund um Bärensee, Pfaffensee und Neuen See, die bereits 1566 als Trinkwasserreservoir angelegt wurden.

Tiere: Ein Weg führt zu Gehegen für Rehe, Hirsche und Wildschweine. Der Waldlehrpfad informiert über die Forstgeschichte.