Die siebte Etappe führt von Alfdorf nach Welzheim. Der Wald bietet attraktive Routen, der Waldbus macht die Hochebene erreichbar.

Stuttgart - Ganz am östlichen Ende der Region, knapp hinter Welzheim (Rems-Murr-Kreis), liegt die Gegend, die man Sandland nennt. Den Namen versteht, wer in die vielen Bäche sieht: Sie transportieren zermahlenen Sand und sind ein idealer Planschplatz für Kinder. In den Weilern haben alte Mühlen die Zeiten überdauert.

 

Seit vor neun Jahren der Waldbus eingeführt wurde, ist diese Gegend auch sonn- und feiertags vom S-Bahn-Endpunkt Schorndorf aus für eine Familienradtour erreichbar. Der Bus hat einen Anhänger, der rund 20 Räder aufnehmen kann. Die Busfahrerin Helga Jacob und ihre Schwester Erika Mänzel sind Profis im Geschäft: Die sechsjährige Ina darf ihr Kinderrad mit in den Bus nehmen, wo es mit Spanngurten verzurrt wird. Das Rad ihrer zehnjährigen Schwester Lea wird auf dem Anhänger vertäut. Die Mädels sichern sich gute Plätze. "Busfahren mach Spaß, wenn es nicht zur Schule geht", findet Lea.

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Um 10.50 Uhr beginnt die Tour am Schorndorfer Bahnhof. Für die Kinder gibt es einiges zu sehen: Das Viadukt der alten Wieslauftalbahn wird unterquert, auf einer Weide stehen Pferde. Den Erwachsenen gibt die Busfahrerin Helga Jacob Freizeittipps. Ihre Schwester versorgt die Fahrgäste mit Ausflugsprospekten. Eine Tour in familiärer Atmosphäre.

Eine Stunde später steigt die Gruppe in Alfdorf auf das Rad um. Sie verlässt den Ort über die Straße in Richtung Vordersteinenberg. Etwa 500 Meter hinter dem Ort geht es nach links in den Leinhaldenweg. Der abschüssige Weg mündet in die Landesstraße, der die Radler auf dem Weg ins Leintal folgen. Sie überqueren den Fluss nahe der Buchengehrener Sägemühle.

Der schönste Teil der Strecke

Es folgt die erste kleine Bergprüfung in Richtung des Weilers Voggenberg. Die Straße steigt leicht an, der Blick ins Tal und ein darüber kreisender Bussard entschädigt die Kinder. Kurz vor dem Weiler geht es nach rechts in den Rottalweg. Er ist der schönste Teil der Strecke mit vielen Ausblicken über die grüne Talaue, flankiert von einem Mühlbach. An der Klarahütte, die am Wegrand steht, könnte man anhalten. Doch Kenner fahren weiter: Am Hagerwaldsee vorbei, die Straße 100 Meter entlang bis zum Hüttenbühlsee. Ein Weg führt zum Etappenziel, der Hummelgautsche.

Ihren Namen hat die Sägemühle durch ihr besonderes Mahlwerk, immer am Pfingstmontag kann man es besichtigen. Daneben auf dem Grill- und Spielplatz lässt es sich gut pausieren: Lea und Ina balancieren über den Bach, dann spüren sie den Tieren nach. Auf der Weide stehen zwei Ziegen und Schafe.

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Nach der Pause ist etwas Ausdauer nötig. Die Gruppe fährt auf dem Weg über den Hagerwaldsee zurück und biegt dann nach rechts in den Burgholzweg ab, einen Aufstieg im Wald in Richtung Welzheim. Ina findet die Strecke jetzt sehr lang. Es hilft, Geschichten zu erzählen, Getränke anzubieten, vom Eis in Welzheim zu schwärmen. Oben auf der Hochebene öffnet sich der Wald, durch wogende Kornfelder sausen die Kinder hinab zum Burgholzhof. "Wie im Traumland", ruft Ina.

Nach der Abfahrt ins Leintal erreicht man Welzheim. Der Biergarten am Tannwald lockt mit schattigen Tischen unter Kastanien. Für die Großen gibt es Radler und Flammkuchen, für die Kleinen Bluna im Krug. Prost! Während sich die Kinder erfrischen, können die Großen die Rückfahrt planen. Entweder zum Welzheimer Bahnhof und von dort mit dem VVS-Ticket per Waldbus zum Zug. Oder direkt vom Tannwald mit den historischen Zügen der Schwäbischen Waldbahn nach Schorndorf. Hier gilt allerdings kein VVS-Tarif.

Wald und Limesbus

Hinfahrt: Der Waldbus fährt an Sonn- und Feiertagen um 10.50 Uhr am Bussteig 5 am Bahnhof in Schorndorf ab. Es empfiehlt sich, mit der S-Bahn anzureisen, die Schorndorf um 10.40 Uhr erreicht.

Rückfahrt: Am Welzheimer Bahnhof fährt um 15.36 Uhr oder 17.36 Uhr der Limesbus ab. In Kaisersbach muss man dann in den Waldbus nach Schorndorf umsteigen.

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