Wirtschaft: In Florida schafft die Kreuzfahrt-Industrie laut Branchenverband CLIA knapp 150 000 Jobs. Je nach Rechenart sind es sogar noch mehr. So nimmt allein der Hafen von Miami für sich in Anspruch, für den Erhalt von 324 000 Arbeitsplätzen verantwortlich zu sein, worunter aber auch Branchen gefasst werden, die nur indirekt am Hafen hängen.

 

Sicherheit: Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Die Polizei patrouilliert mit Spürhunden auf dem Gelände und hält Ausschau nach Schmugglern und illegalen Einwanderern. Fast alle Ecken des riesigen Geländes sind kameraüberwacht.

Einblick: Wer den größten Kreuzfahrthafen der Welt erleben möchte, muss dafür nicht nach Miami reisen. Per Webcam kann man das Gelände in Echtzeit beobachten.

Umweltschützer machen Ausbau des Hafens für Korallensterben verantwortlich

Nach dem Flughafen ist der Hafen der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Region. Doch was für die Wirtschaft gut ist, macht der Natur noch lange keine Freude. 2014 kam es zu einem massiven Korallensterben vor der Küste Miamis. Eine Studie, an der Wissenschaftler der US-Meeresschutzbehörde NOAA gearbeitet hatten, benannte den Hafen als Verursacher. Genauer gesagt: die Vertiefung des Zufahrtskanals, durch die der Meeresboden über zwei Jahre hinweg aufgewirbelt worden war.

Auch die Kreuzfahrtunternehmen agieren nicht immer so umweltbewusst, wie sie es in ihren Hochglanzbroschüren behaupten. 2016 wurde das Unternehmen Princess Cruise Lines von einem Gericht in Miami zu einer Strafe von 40 Millionen Dollar verurteilt. Die Schiffe hatten mit Öl verunreinigtes Wasser illegal im Meer entsorgt und Berichte gefälscht.

„Wir haben seit 1970 über 80 Prozent unserer Korallen verloren“, sagt Rachel Silverstein, Direktorin der Umweltorganisation Miami Waterkeeper. Der Schlamm und die kontaminierte Erde, die beim Hafenausbau entstanden seien, hätten viele Korallen regelrecht begraben. „Dabei ist dieses Riff nicht nur extrem wichtig für unser Ökosystem, sondern auch ein großer Wirtschaftsfaktor“, betont Silverstein. Immerhin kämen viele Touristen nach Florida, um eine intakte Natur vorzufinden. „Die Leute wollen surfen, tauchen, schwimmen. Sie wollen und brauchen ein lebendes Ökosystem.“

Allein in Port Everglades werden derzeit 374 Millionen Euro verbaut

In den betreffenden Häfen wiegeln die Verantwortlichen ab. „Wir geben zehn Prozent unseres gesamten Baubudgets für Umweltschutz aus“, sagt Richard de Villiers. Die „Sache mit den Korallen“ sei traurig, aber vielleicht auch auf andere Faktoren zurückzuführen, zum Beispiel auf den Anstieg der Meerestemperatur.

Während Miami seine Vertiefung schon hinter sich hat, steht dies anderswo in Florida noch bevor. Längst haben auch die Wettbewerber angekündigt, nachziehen zu wollen: mehr Terminals, mehr Schiffe, mehr Passagiere. So plant Port Everglades ein eigenes Bauprojekt für 374 Millionen Dollar (knapp 304 Millionen Euro). Rachel Silverstein schwant nichts Gutes. „Wir müssen endlich aus unseren Fehlern lernen“, sagt die Umweltschützerin. „Es kann nicht sein, dass sogar staatliche Behörden vor den Folgen solcher Bauarbeiten warnen und sie trotzdem einfach so durchgezogen werden.“ Wer am Ende recht behält, ist offen. Fest steht nur: Die Kreuzfahrtbranche wächst weiter. 2018 rechnet sie mit einem neuen Passagierrekord.

Der Kreuzfahrthafen von Miami

Wirtschaft: In Florida schafft die Kreuzfahrt-Industrie laut Branchenverband CLIA knapp 150 000 Jobs. Je nach Rechenart sind es sogar noch mehr. So nimmt allein der Hafen von Miami für sich in Anspruch, für den Erhalt von 324 000 Arbeitsplätzen verantwortlich zu sein, worunter aber auch Branchen gefasst werden, die nur indirekt am Hafen hängen.

Sicherheit: Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Die Polizei patrouilliert mit Spürhunden auf dem Gelände und hält Ausschau nach Schmugglern und illegalen Einwanderern. Fast alle Ecken des riesigen Geländes sind kameraüberwacht.

Einblick: Wer den größten Kreuzfahrthafen der Welt erleben möchte, muss dafür nicht nach Miami reisen. Per Webcam kann man das Gelände in Echtzeit beobachten.