Auf Ludwigsburgs Marktplatz wird es barock-trubelig: Am 26. November beginnt der Weihnachtsmarkt. Der Baum steht schon, der restliche Aufbau startet jetzt.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Am Donnerstag wurden auf dem Ludwigsburger Marktplatz noch mal Kohlköpfe, Kürbisse und Co. gehandelt. Bald werden an ihrer Stelle Krautschupfnudeln, Glühwein und Lebkuchen über die Tresen geschoben. Nebst weiterer Mundvorräte und kunsthandwerklicher Erzeugnisse zuhauf. Am Dienstag, 26. November, beginnt der Barock-Weihnachtsmarkt. Aufgebaut wird von diesem Freitag an. Die mächtige Küstentanne, die über dem adventlichen Trubel thronen soll, hievte ein Mega-Kran am Mittwoch in ihre Verankerung vor der evangelischen Stadtkirche.

 

Der Weihnachtsmarkt sei überregional Ludwigsburgs touristisches Zugpferd Nummer eins, sagt Elmar Kunz, Vize-Geschäftsführer der städtische Tochter Tourismus & Events. „Er hat eine Magnetkraft, die seinesgleichen sucht.“ Vor allem in Spanien wachse das Interesse enorm. „Dort gibt es im Dezember Brückentage, die mittlerweile gezielt für Weihnachtsmarktbesuche in Deutschland genutzt werden.“ Reiseunternehmen schnürten spezielle Angebote für diese Zielgruppe und böten „Weihnachtsmarkt-Hopping“ im Großraum Stuttgart an. „Der urbane Weihnachtsmarkt in Stuttgart, der Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Esslingen und unser Barock-Weihnachtsmarkt sind eine attraktive Kombination“, so Kunz. Auch Besucher aus der Schweiz, Italien und Frankreich haben ein Faible für den Weihnachtmarkt mit den charakteristischen lichterstrahlenden Riesen-Engeln. „Auf Kernmärkte wie diese konzentrieren wir uns auch bei der Werbung“, sagt Kunz.

Die Bewerbungskriterien kegeln auch Stammbeschicker aus dem Rennen

Die Besucher schätzen das pittoreske Ambiente auf dem barocken Marktplatz zwischen den beiden Kirchen, die aufwendig geschmückten Stände und die vergleichsweise luftige Anordnung der Buden. Wenn es knackig voll ist, fällt das freilich nicht mehr groß ins Gewicht: Dann herrscht Gedrängel pur. 2018 zählte der Weihnachtsmarkt trotz des oft nicht sehr konsumförderlichen Wetters eine knappe Million Besucher. Die Sicherheitsvorkehrungen mit den Sicherheitsbarrieren an den Zufahrtsstraßen hätten sich bewährt und würden beibehalten, informiert Tourismus&Events-Geschäftsführer Mario Kreh.

Unter den 180 Beschickern sind 13 Neulinge. Rund 350 Bewerbungen gab es, Interessierte gar 800. „Es gab teils aber absurde Vorstellungen davon, was es bedeutet, auf diesem Weihnachtsmarkt einen Stand zu betreiben“, erzählt Melanie Mitna, die Leiterin der Abteilung Veranstaltungen und Märkte bei Tourismus & Events. Das ausgeklügelte Kriteriensystem bei der Auswahl kegelt mitunter auch Stammbeschicker aus dem Rennen. „Wir nehmen diejenigen mit der höchsten Punktzahl“, erklärt Mitna. Dazu zählten auch Aspekte wie die Frage, ob zur Beleuchtung nachhaltige Betriebsmittel benutzt würden.

Auf Facebook Adventsfensterchen öffnen

Setzt der Markt auch noch so sehr auf Ludwigsburgs barocke Historie: In Sachen Marketing geht es nicht ohne Social Media. Auf der Facebook-Seite „Visit Ludwigsburg“ können virtuelle Besucher tägliche ein Adventsfensterchen zum Weihnachtsmarkt öffnen, die auf Goodies und tagesaktuelle Vergünstigungen hinweisen.

Im Begleitprogramm finden sich 2019 die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, die den Weihnachtsmarkt am Dienstagabend singend eröffnen, oder einen südafrikanischen Kinderchor am 19. Dezember, der noch so kurzfristig dazukam, dass er es nicht mehr ins Programmheft schaffte. Ohnehin gibt es täglich Auftritte von Theatern, Bands, Chören, Vereinen oder Clowns sowie Aktionen in der Bibliothek oder in den Kirchen. Wer eine Auszeit vom Trubel braucht und sich auf die ursprüngliche Bedeutung des Advents rückbesinnen will, kann bei der „Oase der Stille“ in der Dreieinigkeitskirche auftanken.

Anti-Stress-fördernd dürfte es auch wirken, die Stadtmitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzusteuern – etwa mit dem Ludwigsburger Tages-Ticket für drei Euro. Für Besucher, die auf das Auto setzen, öffnen viele Innenstadt-Parkhäuser während des Weihnachtsmarktes länger.