Tracey Campbell mixt eine fulminante Show aus Gospelgesang, Tanz und spritziger Rhythmik.

Renningen - Dicht gedrängt und erwartungsvoll sitzt das Publikum am Donnerstagabend in der Germanuskirche in Malmsheim, als Gospelsängerin Tracey Campbell aus England in elegantem Glitzer-Outfit und glänzenden Highheels auftritt, mit viel Verve begleitet von Andi Doncic (Keyboard, Saxofon) und Evie Sturm (Gesang), die auch als Übersetzerin agiert.

 

Ein Weihnachtskonzert der ganz besonderen Art beginnt: „Holy night, when Christ was born“ – und Tracey Campbell kündigt an, den Abend mit dem Publikum gemeinsam zu gestalten und auch zusammen darüber nachzudenken, was die Geburt Christi für unser eigenes Leben bedeutet.

Und das tut sie dann auch: Mit wuchtiger Stimme, mal eindringlich expressiv, dann sehr zart und mit ausdrucksvoller Gestik füllt sie das Kirchenschiff und bringt das Publikum in Wallung. Temperamentvoll singt sie „A brandnew day“, animiert das Publikum zum Fingerschnipsen und rhythmischen Klatschen: „Clap your hands!“ Und das Publikum lässt sich anstecken von ihrer Fröhlichkeit und mitreißen: Tracey Campbell teilt zwei Gruppen im Publikum ein mit jeweils anderem Klatschrhythmus – und das Publikum legt ein Rhythmik-Solo hin, als habe es nie etwas anderes gemacht!

Sie fühlt, was sie singt und singt, was sie fühlt

Das Lied „Stand“, „bleib standhaft“ ist eher melancholisch und passt mit seiner Aufforderung, die Hoffnung und den Glauben auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben, zu der Zeit zwischen den Jahren: „Stand! There’s nothing left to do!“ Diese Frau ist singendes Dynamit und sie fühlt, was sie singt und singt, was sie fühlt. Rhythmisch geht es weiter mit „I love the Lord“, das Publikum klatscht mit: „He ‚s been so good to me!“

Und die Sängerin dirigiert: „Aufstehen! Ready?“ Das Publikum singt – „Deutsche lernen schnell“, lobt sie – und auf beiden Seiten des Kirchenschiffs steigt die Stimmung! „Fear not, open up your Heart“ könnte ein guter Vorsatz für 2019 sein, meint Tracey Campbell, „keine Angst, mach’ dein Herz auf!“

„Sing Halleluja, the Lord ist mercy“ singt sie und fordert das begeisterte Publikum auf: „Dance! Sing! Shout!“ Das lässt sich das Publikum nicht zweimal sagen, und alle machen ausgelassen mit.

Den Klassiker „Amazing Grace“ singt sie sehr soft und dann aber auch stark und spirituell, ein gesungenes Gebet. Sie erzählt, dass der Song „Restored“ („Wiederhergestellt“) auch eigene Erfahrungen verarbeitet: „Friedvoll, ganz und heil werden ist wichtig.“

Als Zugabe gibt’s „Lobe den Herren“, zuerst in der englischen Fassung, dann auf deutsch gemeinsam mit dem Publikum, das über das ungeheure Stimmvolumen der grazilen Sängerin staunt. Ein sehr intensiver und rhythmischer Abend, da ist sich das Publikum einig. Halleluja,,Yeah!