Am Karsamstag wird in Berglen-Rettersburg das 31. Osterfeuer mit einem Fackeltanz entzündet. Dazu kommen auch ehemalige Rettersburger, die den Brauch als Anlass zu einem Besuch in der alten Heimat nehmen.

Berglen - Es ist wieder einmal angerichtet: Für das traditionelle Osterfeuer im Berglener Ortsteil Rettersburg hat Harald Häfner gemeinsam mit seinen Freunden der Eintracht Rettersburg aus mehr als 3000 Einwegpaletten einen kreisrunden Turm aufgeschichtet, der dann am Karsamstag angezündet werden wird. „Unser Osterfeuer ist mittlerweile Kult“, erklär der 49-jährige Wahl-Berglener. Mit einem Fackeltanz entzünden die jugendlichen Vereinsmitglieder bei Einbruch der Dunkelheit gegen 18 Uhr den gigantisch großen Holzhaufen, der einen Durchmesser von guten 10 Metern hat.

 

Live-Band unterhält rund 1500 Besucher

Angefangen habe alles vor mehr als 30 Jahren, erzählt Harald Häfner. Damals hatte ein Mitglied des Vereins die Idee eines Osterfeuers aus dem Norden Deutschlands in die Gemeinde Berglen gebracht. Im Laufe der Jahre habe sich die zunächst kleine Fangemeinde immer weiter vergrößert und mittlerweile sei das Osterfeuer zu einem richtigen Familienfest geworden. Mit Pommes, Würstchen und Lammgyros von Schafen, die im Ort aufgewachsen sind, habe man bewusst auf die regionale Komponente gesetzt, erklärt der Organisator. „Wir wollen hier keine Saufgelage haben“ sagt Harald Häfner, „sondern wir wollen, dass sich die Einheimischen hier wohl fühlen und manch einer von außerhalb den Weg zu uns findet.“

Er freue sich, jedes Jahr mehr Menschen aus Berglen und der Umgebung wiederzusehen. Noch schöner sei es aber, dass ehemalige Berglener, die heute ganz woanders lebten, das Rettersburger Osterfeuer zum Anlass nähmen, ihrer Heimat wieder einmal einen Besuch abzustatten. „Das ist doch toll, wenn Menschen, die hier aufgewachsen sind, jedes Jahr zu Ostern her kommen, um Freunde wieder zu treffen und einen schönen Abend zu verbringen.“

Ein Drahtzaun hält Igel vom Flammentod im Holzstoß ab

Auch der Berglener Bürgermeister Maximilian Friedrich sieht in dem Osterfeuer eine Veranstaltung mit bemerkenswerter Tradition. Vor allem freue er sich über die vielen Bürger, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit aktiv würden, um ein solches Fest auf die Beine zu stellen.

Hatte in den vergangenen Jahren oft das eine oder andere Handy für zweifelhafte musikalische Begleitung gesorgt, unterhält seit dem letzten Jahr eine Live-Band die rund 1500 Besucher auf dem Platz beim Vereinsheim der Eintracht Rettersburg. Um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, steht ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr mit mindestens sechs Mann bereit. Mit Wasser aus dem vorbeifließenden Buchenbach wässern die Feuerwehrleute den ganzen Abend das in nächster Nähe stehende Vereinsheim , um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Damit keine Kleintiere zu Schaden kommen, ziehen die Organisatoren zudem einen engmaschigen Drahtzaun um den Holzstapel. „Wir wollen einfach gemütlich feiern und das Ende des Winters einläuten“, erklärt Harald Häfner. Er selbst sei erst seit 2001 dabei. Als vor drei Jahren das traditionelle Fest auszufallen drohte, habe er die hauptverantwortliche Organisation übernommen. „Ich bin ein richtiger Vereinsmensch“, betont Harald Häfner, der in seiner Freizeit auch als Fußballjugendtrainer arbeitet. Darum sei ihm das Osterfeuer als Familienfest so wichtig, erklärt der dreifache Familienvater.