An den ersten drei Wochenenden im August gibt es bereits zum 36. Mal bei der Familie Illig nicht nur Leckeres aus Küche und Keller. Und das nur, weil das Stuttgarter Weindorf keine neuen Teilnehmer aus dem Umland haben wollte.

Keine besondere Zahl, aber gleichwohl eine bemerkenswerte: 36. So oft hat mittlerweile im Sommer das Leonberger Weindorf geöffnet. Die kleine Zeltstadt in Eltingen, unweit des Leo-Centers, gehört zum festen Bestandteil des Leonberger Festle-Sommers. Am Freitag öffnet es zwischen Robert-Koch-Straße und Hindenburgstraße erneut die Türen – eben zum 36. Mal.

 

Um die Wege für ein Weindorf in Leonberg zu eben, spielte wie so oft der Zufall eine wichtige Rolle: Vor fast 40 Jahren sind Elisabeth und Fritz Illig auf gleichnamiger Veranstaltung in Stuttgart. Beide kennen sich aus: Sie ist im Rheingau aufgewachsen, dort wo die besten Rieslingsorten wachsen, er ist Ingenieur für Weinbau und Getränketechnologie. In Eltingen betreiben sie eine Kelterei, in der auch ausgeschenkt wird.

Wenn ihre Weine den Leonbergern schmecken, dann munden sie auch den Stuttgartern: Die Illigs wollen im dortigen Weindorf unbedingt mitmachen. Doch in der Landeshauptstadt ist man damals von möglichen Neuzugängen aus dem Umland nicht eben begeistert. „Macht doch in Leonberg euer eigenes Weindorf, haben die uns damals gesagt“, erinnert sich Fritz Illig. Und das machte die Familie dann auch.

Viele Neubürger schauen vorbei

Schon in den Achtzigern setzten die Illigs auf Qualität und Regionalität, sowohl bei den Weinen, wie auch beim Essen. Fast Food kam nicht auf den Teller, stattdessen kümmerten sich bekannte Köche wie Ralf Kägler oder Jörg Mink um das Speiseangebot. Im Laufe der Jahre übernahm die Hausherrin die Regie in der Küche. Das Konzept Regionalität und Qualität gilt freilich bis heute.

Denn das erwarte das Publikum. Neben den Stammgästen lassen sich zusehends jüngere Leute im Weindorf blicken. „Durch Großbetriebe wie Bosch oder Geze gibt es viele Neubürger“, hat Illig beobachtet. „Und die legen besonderen Wert auf Qualität.“

Und die wird an den kommenden drei Wochenenden wieder geboten: vom 2. bis zum 4., vom 9. bis zum 11. und vom 16. bis zum 18. August. Freitags geht es um 18 Uhr los, samstags um 17 Uhr und sonntags um 12 Uhr.

Neben den kulinarischen Spezialitäten – bei den Gästen sind die Eltinger Ofenkartoffeln oder die Wildbratwürste aus der eigenen Jagd beliebt – gibt es freitags und samstags Livemusik. Zum Auftakt spielen am Freitag Simply Franky und am Samstag der „singende Stadtrat“ Jörg Langer, von dessen Feldern übrigens die Kartoffeln stammen.