Der Mühlkanal war einst der Motor der gewerblichen Entwicklung in der Kommune. Bis heute gewinnt die Kunstmühle Schuler einen Großteil ihres Strombedarfs durch Wasserkraft.

Süßen - Bis zu 60 Prozent des Energiebedarfs deckt die Kunstmühle Schuler durch Wasserkraft“, erklärt Bettina Schuler. Manchmal, wenn der Mühlkanal wenig Wasser führe, seien es nur 40 Prozent. „Im Sommer reicht es nicht ganz aus“, sagt die Geschäftsführerin der Mühle. Die Süßener Firma leitet das Wasser des Kanals auf zwei Turbinen, die Strom erzeugen. Süßen gehört zu den wenigen Kommunen, in denen ein Mühlkanal noch offen durch den Ort fließt. Damit ist ein hoher Aufwand verbunden, etwa beim Hochwasserschutz. Der Wasserlauf bedeutet aber auch Lebensqualität. Zum Beispiel ist die Zehntscheuer, die am Kanal liegt, ein beliebter Veranstaltungsort. Mit Kultur hatten die Anfänge nichts zu tun. Der künstliche Wasserlauf war Motor des Gewerbes und der Industrialisierung in Süßen.