Die Suche nach einem Nachfolger für Pellegrino Matarazzo soll zügig abgeschlossen werden. Dabei ist klar: Eine reine Rettungsmission ist der VfB Stuttgart nicht.

Was einstmals regelmäßiges Tun war, ist nun eine ganz neue Situation: Der VfB Stuttgart ist auf Trainersuche. Nach der Freistellung von Pellegrino Matarazzo benötigt der 17. der Bundesligatabelle schnell einen Nachfolger, will für das extrem wichtige Heimspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum auf eine neue Kraft an der Seitenlinie setzen.

 

Auch wenn die Entscheidung gegen Matarazzo allen Beteiligten schwer gefallen ist – ins Bodenlose fallen sie nicht. Man hat sich bereits mit möglichen Kandidaten befasst, bevor das Aus des Italoamerikaners besiegelt war. Die Liste der Namen der Trainer, die aktuell verfügbar wären, ist ebenso lang wie interessant.

Sicher ist: Der VfB benötigt einen Coach, der zwei Anforderungen gleichzeitig erfüllt. Der Club benötigt einen schnellen Impuls, den kurzfristigen Erfolg. Zugleich aber soll der bisherige Weg weiter beschritten werden. Sprich: Ein Trainer, der lieber auf fertige statt auf entwicklungsfähige Spieler setzt, ist in Stuttgart fehl am Platz. Das zeigt schon ein Blick auf den Kader, mit dem der Neue wird arbeiten müssen. Die Mannschaft muss nach wie vor aufgebaut, aus den Talenten mehr als zuletzt herausgekitzelt werden.

Ein No-Name-Coach ist eher unwahrscheinlich

Thomas Reis hat beim VfL Bochum in den vergangenen Jahren ein Team entwickelt, ehe er vor einigen Tagen freigestellt worden ist. Der ehemalige Jugendspieler des VfB ist ein emotionaler Typ, ein Einstieg in Stuttgart so kurz nach dem Ende in Bochum aber unwahrscheinlich. Das gilt auch für Gerardo Seoane (zuletzt Bayer Leverkusen) und Peter Bosz (bis zum Wochenende noch bei Olympique Lyon). Auch Domenico Tedesco (bis September bei RB Leipzig) ist eher kein ernsthafter Kandidat, den ehemaligen Jugendcoach des VfB soll es ins Ausland ziehen. Ohne Job sind seit Sommer auch Sebastian Hoeneß (zuletzt 1899 Hoffenheim) und Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach), mit denen sich der VfB bereits beschäftigt haben soll.

Im Dezember 2019 überraschten Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat nach der Entlassung von Tim Walter mit dem damaligen No-Name Pellegrino Matarazzo. Eine ähnliche Lösung erscheint ob der prekären Lage in der Fußball-Bundesliga zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.

An diesem Dienstagnachmittag startet beim VfB die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den VfL Bochum. Die Verantwortlichen arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung, ob sie bis dahin schon präsentiert werden kann, ist noch offen.