Sich selbst würde VfB-Manager Robin Dutt nicht als Trainer in Stuttgart verpflichten. Aber ansonsten hat Dutt so einige Namen auf der Liste stehen, die er gerne als Nachfolger des Trainers Alexander Zorniger einsetzen würde.

Stuttgart - Robin Dutt hat sich etwas überlegt. Dabei ist er zu dem Ergebnis gekommen, dass es im Prinzip nur einen einzigen Trainer gibt, den er jetzt nie verpflichten würde – und das ist er selbst. Er schließe in dieser Sache so gut wie nichts aus, nur dass er den Posten übernimmt, sagt der Manager des VfB Stuttgart. Die Schlagzeile „Dutt holt Dutt“ wird es also nicht geben, auch weil er sich sonst als Trainer wieder entlassen müsste, wenn es nicht läuft. Als Manager hat man es da leichter. Da befindet sich Dutt nach dem Flop mit Alexander Zorniger erneut auf der Suche.

 

Weil er sich jede Möglichkeit außer der einen offen hält und weil sich die Entscheidungsfindung nach dem 1:1 gegen Werder Bremen weiter hinzieht, werden ständig neue Namen gehandelt. Klar ist nur, dass der Interimstrainer Jürgen Kramny am Freitag in Mainz noch einmal auf der Bank sitzt. Und dann? Es wird immer verwirrender. So schreibt die Schweizer Boulevardzeitung „Blick“, dass Murat Yakin (41) der Favorit ist, der 1997/98 beim VfB gespielt hat. Aktuell hat es auch einen Kontakt zu Yakin gegeben, der dem türkischen Club Bursaspor mit der Begründung abgesagt hat, dass er vor einem Wechsel nach Stuttgart steht. Doch nach StZ-Informationen sind seine Chancen auf den Job beim VfB verschwindend gering.

Alois Schwartz kennt sich in den deutschen Ligen aus

Weiter steht auch Pierluigi Tami (54) auf der langen Liste von Dutt. Er betreut Grasshopper Zürich. Zuvor war er für die Schweizer U-21-Auswahl zuständig, mit der er 2011 Vizeeuropameister wurde. Aber Tami hat ebenfalls eher schlechte Karten, auch weil er keine Erfahrung im deutschen Fußball besitzt – was etwa für den VfB-Ehrenpräsidenten Erwin Staudt ein erhebliches Manko wäre, der in dieser schweren sportlichen Krise ausdrücklich vor Experimenten gewarnt hat(die StZ berichtete).

Auch ein Anwärter auf das Amt ist Alois Schwartz (48), der sich im Gegensatz zu Yakin und Tami in den deutschen Ligen auskennt. Außerdem hat der gebürtige Stuttgarter viel Routine im Abstiegskampf. Vor zwei Jahren rettete er Rot-Weiß Erfurt und anschließend den SV Sandhausen, den er inzwischen sogar zu einer Spitzenmannschaft in der zweiten Liga geformt hat. Beim 1. FC Kaiserslautern II hat Schwartz zudem bewiesen, dass er mit Talenten umgehen kann – ein wichtiges Kriterium für den VfB. Und dazu hat er in Sandhausen eine Ausstiegsklausel, die besagt, dass er den Verein für eine Ablöse von 500 000 Euro verlassen kann.

Auch Dirk Schuster wäre ein interessanter Kandidat

So dreht sich dann das Stuttgarter Kandidatenkarussell, in dem nach wie vor auch Tayfun Korkut (41) und Jos Luhukay (52) drinsitzen. Und auch dass aus der Interimslösung mit Jürgen Kramny eine Dauerlösung wird, ist nicht komplett ausgeschlossen. Lucien Favre hat dagegen abgewunken – vorerst jedenfalls.

Zumindest auf dem Schirm des Managers ist jedoch Dirk Schuster (47), der mit Darmstadt den Durchmarsch aus der dritten Liga in die Bundesliga geschafft hat und dort eine beachtliche Rolle spielt. Aber wenn überhaupt, wäre sicher erst in der Winterpause die Chance da, ihn loszueisen.

Übrigens gibt es neben Dutt noch einen Trainer, der ausgeschlossen ist – den zweimaligen VfB-Retter Huub Stevens, der in Hoffenheim unter Vertrag steht. Aber so richtig glücklich wirkt er dort nicht . . .