VfB-Chef Thomas Hitzlsperger spricht erstmals über die Entlassung von Tim Walter, den neuen Cheftrainer Pellegrino Matarazzo – und welcher Kandidat noch im Rennen war.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Sindelfingen - Vor einer Woche hat der VfB Stuttgart Pellegrino Matarazzo als neuen Trainer bekannt gegeben, jetzt hat sich Thomas Hitzlsperger erstmals zu dem 42-Jährigen geäußert. „Seine Ansätze, was er mit der Mannschaft anders machen möchte, haben uns am meisten überzeugt“, sagte der Vorstandsvorsitzende am Rande des Mercedes-Benz-Junior-Cups in Sindelfingen. Hitzlsperger beeindruckten die tiefen Einblicke, welche der bisherige Co-Trainer der TSG Hoffenheim von seiner neuen Mannschaft bereits hatte. Ein Gespräch mit Julian Nagelsmann über Matarazzo hätten Hitzlsperger und Sportdirektor Sven Mislintat schließlich endgültig von dessen Fähigkeiten überzeugt.

 

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Der Nachfolger des am 23. Dezember entlassenen Tim Walter wird von vielen Wegbegleitern als intelligent, fachlich hoch qualifiziert und demütig beschrieben. Sein klarer Auftrag beim Tabellen-Dritten der zweiten Liga: Aufsteigen! „Er hat den Auftrag verstanden“, so Hitzlsperger. „Es hilft uns nichts, wenn wir uns spielerisch weiterentwickeln und er am Ende zwei Spieler besser macht. Der Aufstieg steht über allem.“

Hitzlsperger sieht in seiner Wahl kein Risiko

Der Italo-Amerikaner kommt alleine nach Stuttgart und wird das bisherige Team an Assistenten beim VfB mit Ausnahme von Rainer Ulrich übernehmen. Hitzlsperger versprach, den Trainer in dessen neuem Amt nach Kräften zu unterstützen. Denn: „Wir hatten in der Vergangenheit so viele Trainer beim VfB, und es kann nicht immer nur an ihnen gelegen haben. Wir als Verein müssen schauen, wie wir dem Trainer künftig mehr zur Seite stehen.“ Als Risiko sieht er die Wahl Matarazzos, der als Cheftrainer noch nie einem Profiteam vorstand, aber nicht. „Niemand kann eine Garantie für Erfolg geben – auch ein Trainer nicht, der schon 30 Jahre im Geschäft ist.“

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Laut Hitzlsperger habe es über die Weihnachtstage Gespräche mit mehreren Kandidaten gegeben. Auch U-19-Trainer Nico Willig war demnach eine Überlegung – letztlich fiel die Wahl aber auf den Hoffenheimer. „Er ist aus unserer Sicht die beste Lösung für den Verein.“

Die Entlassung von Tim Walter begründete Hitzlsperger wie folgt: „In der Wahrnehmung, wie die Hinrunde gelaufen ist und wie wir die Rückrunde angehen wollen, lagen wir weit auseinander.“ Die Entscheidung sei ihm dennoch nicht leicht gefallen. „Ich wollte mich nicht vom Trainer trennen, weil uns das als Verein schon lange verfolgt. Doch da wir glaubten, unsere Ziele nicht zu erreichen, mussten wir handeln.“