Der Absteiger VfB Stuttgart startet in die Vorbereitung. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Kader: Wer nicht mehr dabei ist, wer noch nicht dabei ist, wer gehen dürfte und wer noch kommen könnte.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Es ist das Los eines Bundesligisten, der die Relegation verliert: Die Saisonpause fällt kurz aus, weil die zweite Liga schon früher los geht. Dreieinhalb Wochen nach dem Abstieg nimmt der VfB Stuttgart deshalb bereits an diesem Mittwoch mit einem Leistungstest die Vorbereitung auf, am Donnerstag (16 Uhr) folgt der öffentliche Trainingsauftakt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Start.

 

Welche Spieler sind zum Trainingsauftakt nicht mehr dabei?

Die Verträge von Christian Gentner, Andreas Beck und Dennis Aogo beim VfB Stuttgart laufen noch bis 30. Juni, auch die Wechsel von Benjamin Pavard (Bayern München), Ron-Robert Zieler (Hannover 96) und Alexander Meyer (Jahn Regensburg) werden offiziell erst zum 1. Juli vollzogen. Doch freilich nehmen sie nicht die Vorbereitung in Stuttgart unter Regie des neuen Trainers Tim Walter auf – es gibt ein entsprechendes Gentlemen’s Agreement zwischen allen Clubs. Die beiden Leihspieler Steven Zuber (TSG Hoffenheim) und Alexander Esswein (Hertha BSC), die in der Rückrunde das VfB-Trikot trugen, kehren zu ihren Vereinen zurück.

Welche Spieler sind zum Start noch nicht dabei?

Ozan Kabak, der sich im Rückspiel der Relegation in Berlin die Nase gebrochen hat, fällt noch aus. Die Nationalspieler, die jüngst auf Länderspielreise waren, haben noch Urlaub – das betrifft auch Anastasios Donis (Griechenland) und Marcin Kaminski (Polen), der nach seiner Ausleihe an Fortuna Düsseldorf nach Stuttgart zurückkehrt. Chadrac Akolo wird noch eine ganze Weile fehlen: Er spielt mit der Demokratischen Republik Kongo beim Afrika-Cup in Ägypten, der am Freitag beginnt (Finale am 19. Juli in Kairo). Timo Baumgartl, Borna Sosa und der zuletzt zum Hamburger SV ausgeliehene Orel Mangala sind bei der U-21-Europameisterschaft am Ball, die noch bis Endes des Monats in Italien und San Marino ausgetragen wird (Finale am 30. Juni in Udine).

Welche Spieler sind von Anfang an in der Vorbereitung dabei?

Aus dem Kader der vergangenen Saison zu sehen sein werden am Donnerstag beim offiziellen Trainingsauftakt Jens Grahl, Emiliano Insua, Marc Oliver Kempf, Holger Badstuber, Santiago Ascacibar, Gonzalo Castro, Daniel Didavi, Erik Thommy, David Kopacz, Mario Gomez und Nicolas Gonzalez. Ob Pablo Maffeo am Start sein wird, ist fraglich: Er steht kurz vor einer Leihe in seine Heimat Spanien, sein Ex-Club FC Girona gilt als Favorit. Neu in Stuttgart sind die vier Zugänge Pascal Stenzel (SC Freiburg, Leihe), Atakan Karazor (Holstein Kiel), Philipp Klement (SC Paderborn) und Mateo Klimowicz (Instituto AC Cordoba). Eine Chance sich beim neuen Coach Tim Walter aufzudrängen bekommen die vier A-Junioren Sebastian Hornung, Antonis Aidonis, Luca Mack und Leon Dajaku sowie David Grözinger aus der zweiten VfB-Mannschaft. Auch Ailton, zuletzt an den SC Braga ausgeliehen, wird zum Trainingsauftakt erwartet, wobei er abgegeben werden soll. Bei Hans Nunoo Sarpei (Greuther Fürth) und Anto Grgic (FC Sion) ist das bereits passiert – ihre Leihclubs zogen die jeweiligen Kaufoptionen.

Welche Spieler könnten noch gehen?

Ozan Kabak wird den VfB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlassen; er hat eine Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro. Das türkische Toptalent, das erst in der Winterpause von Galatasaray Istanbul kam und zum Bundesliga-Rookie der Saison gekürt wurde, hat eine Reihe von Interessenten aus dem In- und Ausland. Der 19 Jahre junge Innenverteidiger wird unter anderem bei Schalke 04 (mit dem ehemaligen VfB-Sportvorstand Michael Reschke, der Kabak im Januar für die Vereinsrekordsumme von 11 Millionen Euro nach Stuttgart lotste), bei Bayern München, dem FC Porto und West Ham United gehandelt. Nicolas Gonzalez könnte in seine Heimat Argentinien zurückkehren, die Verhandlungen laufen. Anastasios Donis steht ebenfalls weit oben auf der Liste der Wechselkandidaten. Marc Oliver Kempf und Gonzalo Castro, die zuletzt als mögliche Abgänge gehandelt worden waren, können sich durchaus auch einen Verbleib in Stuttgart vorstellen.

Welche Spieler könnten noch kommen?

Klar ist, dass der VfB zeitnah eine neue Nummer eins als Nachfolger von Ron-Robert Zieler im Tor verpflichten wird. Gregor Kobel (TSG Hoffenheim) gilt als Favorit, Markus Schubert (Dynamo Dresden) ist ein weiterer bekannter Kandidat – beide haben allerdings auch andere Optionen. Der Mittelfeldspieler Marvin Mehlem von Darmstadt 98 und der Stürmer Sasa Kalajdzic von Admira Wacker Mödling sind weitere mögliche Neuzugänge.

In unserer Bildergalerie zeigen wir, wie der VfB-Kader nach aktuellem Stand aussieht.