Seit Herbst 2017 steht endgültig fest, dass aus der ehemaligen Tennisturnierhalle in Filderstadt-Plattenhardt eine Trampolinhalle wird. Wir haben erfahren, wie die Sprungbude genau aussehen soll und wann die Eröffnung geplant ist. Auch Weltneuheiten soll es geben.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Filderstadt-Plattenhardt - Tennisbälle liegen auf dem Hallenboden verstreut, eine Anzeigentafel berichtet noch vom Stand des Matches zwischen Martina Navratilova und Pam Shriver beim Porsche-Grand-Prix 1986. Aber die Halle im Weilerhau wird nicht mehr lange im Dornröschenschlaf liegen: Bald rücken die Handwerker an, und dann wird eine Sprungbude daraus.

 

Sprungbude ist der Name der Trampolinhalle, die Martin Hesse und seine drei Co-Gesellschafter dort eröffnen werden. Auf den Winter 2018 hin soll es losgehen – aktuell warten sie noch auf Baugenehmigungen. „Die Handwerker sind bestellt, die Pläne gemacht“, sagt Hesse. Die Halle, in der früher die Porsche-Tennisturniere stattgefunden haben, ist so weitläufig, dass die Sprungbude wohl Europas größte Trampolinhalle werden wird, auf mehr als 8000 Quadratmetern. „Die Halle ist aufgrund ihrer hohen Decken so gut für unsere Trampoline geeignet“, erklärt Hesse. Bis zu zwölf Meter sind das. Es ist die dritte Sprungbude in Deutschland: Seit zwei Jahren gibt es die Sprungbude in Stuttgart-Bad Cannstatt, Ende März hat ein Ableger in Heidelberg eröffnet. Die Bad Cannstatter Sprungbude im Stadtteil Muckensturm hat rund 1700 Quadratmeter – die Filderstädter Trampolinhalle wird also um ein Vielfaches größer sein.

Eine Investition zwischen vier und fünf Millionen Euro

Hesse wandert durch die verlassene Halle und zeigt auf den Center Court: „Dort kommt ein Ninja-Parcours hin“, also ein Hindernis-Parcours mit Springen und Klettern auf Zeit, bei dem jeweils zwei gegeneinander antreten können. Neben den klassischen Trampolinen wird es in der Sprungbude Filderstadt auch einen Bereich für Dodgeball geben, eine Art Völkerball, auch für Slamdunk, bei dem man mithilfe von Trampolinen den Ball in den Korb befördert, und für die Foampits, bei denen man von einer Art Sprungbrett in Luftkissen oder Schaumstoff-Schnitzel springen kann. „Die Trampolinbranche ist sehr dynamisch“, sagt Martin Hesse und verspricht „auch ein oder zwei Weltneuheiten“, was die Ausstattung der Halle angeht. Die bleiben freilich vorerst ein Geheimnis. Zwischen vier und fünf Millionen Euro investieren die vier Gesellschafter in die Filderstädter Sprungbude. Zwar „ist viel Infrastruktur schon da“, erklärt Hesse, beispielsweise Umkleiden, Sanitärbereiche, elektrische Leitungen. Trotzdem muss viel erneuert werden. „Auch ans Dach werden wir herangehen müssen.“ In welchem Umfang das Dach saniert werden muss, soll in den kommenden Wochen feststehen.

Es wird mehr als 100 Parkplätze geben

Mit dem schwäbischen Turnerbund besteht eine Kooperation, die auch in Filderstadt weitergeführt werden soll. „Der Turnerbund stellt ausgebildete Trainer, die bei uns Fitnesskurse auf dem Trampolin anbieten“, erklärt Martin Hesse. Zudem schulen sie die Sprungbuden-Mitarbeiter, die als Sprungaufsicht eingesetzt werden, damit es niemand zu dolle treibt auf dem Trampolin.

Generell sei das Känguru-Springen aber für alle geeignet, auch ohne großes Vorwissen, berichtet Hesse: „Bis zu 1000 Kalorien in der Stunde kann man dabei verbrennen.“ Auch für ältere Menschen sei das Trampolinspringen förderlich: „Dabei wird das Knochengerüst gestärkt“, sagt Hesse. Von acht Jahren bis Mitte 30, das sei die hauptsächliche Zielgruppe der Sprungbude. „Wir haben eine Erhebung in Cannstatt dazu gemacht: Das Durchschnittsalter dort beträgt 19 Jahre.“

Ein Parkplatzproblem wird es aber nicht geben, ist sich Hesse sicher. Als er im vergangenen Herbst das Sprungbuden-Konzept im Filderstädter Gemeinderat vorgestellt hat, kam die Frage danach nämlich auf. „Wir werden über 100 Parkplätze haben, damit kommen wir zurecht“, sagt Hesse. Ähnlich hatten das auch Vertreter der städtischen Ämter in den Sitzungen formuliert. Die Halle liegt neben den Tennis-Anlagen des TSV Plattenhardt. Dass Trampolinpark-Besucher, die nicht bei der Sprungbude fündig werden, die Parkplätze des TSV zuparken, hält Hesse nicht für realistisch, da die Tennisanlagen vorrangig in der warmen Jahreszeit frequentiert würden: „Bei uns ist Hochsaison im Winter.“